Landesweite Aktion:Achtungsvoller Umgang auch nach zwei Mass

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Zum Logo der Kampagne zählt auch ein Hirschgeweih. (Foto: Condrobs)

Verein Condrobs stellt auf dem Herbstfest seine Kampagne "Respekt ist meine Stärke" vor

Von Nadja Gabrych, Erding

Auf dem kommenden Herbstfest möchte der Verein Condrobs seine Kampagne "Respekt ist meine Stärke" vorstellen. Die landesweite Aktion soll ein Appell für die Besucher sein und zu mehr Zivilcourage aufrufen. Mitarbeiter von Condrobs werden am Freitag, 31. August zwischen 13 und 18 Uhr auf der Langen Zeile für die Kampagne werben und so die Festbesucher an ein respektvolles und faires Miteinandere erinnern, bei dem Grenzen geachtet werden.

Das Erdinger Herbstfest hat sich als drittgrößtes Volksfest in Oberbayern mit seinen bisher 77 Ausgaben nicht nur in der Region einen Ruf gemacht. Vom 31. August bis zum 9. September werden heuer vermutlich wieder Heerscharen von Besuchern auf den Festplatz kommen und dort in den zwei Bierzelten feiern. Dass dabei nach der dritten oder vierten Maß manchmal die Höflichkeit im Umgang mit anderen etwas zu wünschen übrig lässt, gehört bei vielen Volksfesten schon beinahe zum Alltag. Die Grenzen des anderen dennoch immer zu achten und einzugreifen, falls das mal nicht der Fall ist, dazu will der Verein Condrobs die Festbesucher heuer aufrufen.

"Respekt ist meine Stärke" ist die Dachkampagne von Condrobs und wird landesweit bei verschiedenen Gelegenheiten beworben. Volksfeste seien laut dem Verein die besten Plätze dafür, da sie nicht nur eine gute Plattform bieten, sondern gerade dort die Menschen oftmals dazu neigen würden, Grenzen auszuloten. Mit einem Infostand und den Mitarbeitern an Ort und Stelle will Condrobs aufklären und Fragen beantworten. Zusätzlich werden Flyer und kleine Geschenke wie beispielsweise Aufkleber verteilt, die während des Feierns an einen achtungsvollen Umgang erinnern sollen.

Der Verein hofft, durch ein gesteigertes Bewusstsein und mehr Zivilcourage im Vorfeld Übergriffen, Konflikten und Schlägereien vorbeugen zu können. Wichtig ist es Condrobs dabei darauf hinzuweisen, dass "niemand das Recht hat, andere ungefragt anzufassen oder ihnen zu nahe zu kommen". So könne Stress auf dem Volksfest vermieden werden und alle können gemeinsam Spaß haben. Der Verein ist einer der größten überkonfessionellen Träger für soziale Hilfen in Bayern und setzt sich unter anderem für Kinder und Jugendliche, Flüchtlingen und Suchtkranke ein. Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) übernimmt für die Aktion auf der Erdinger Einkaufsstraße die Schirmherrschaft.

Auch Harald Pataschitsch, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Erding hat schon manche Situationen erlebt, in denen er seitens der Bevölkerung mehr Zivilcourage erwartet hätte. "Wenn sich fünf Betrunkene, kräftige Männer streiten, kann ich verstehen, dass man selbst da nicht unbedingt dazwischen gehen will, aber man kann zumindest die Polizei rufen", so Pataschitsch. Zudem könnten kleinere gewaltlose Streitigkeiten oftmals von Außenstehenden geschlichtet werden, bevor sie eskalieren.

Grundsätzlich sei die Polizei für das diesjährige Herbstfest mit Gefährdungsplanung und genügend Mitarbeitern auf dem Festplatz gut aufgestellt. Auch gibt es in den Festzelten wieder Sicherheitsdienste, die dort für einen geregelten Ablauf sorgen. Dadurch, dass das Fest jedes Jahr wiederkehrt, hätte die Polizei inzwischen umfassende Erfahrungen gesammelt und wisse daher, wie sie vorgehen müsse. Für Harald Pataschitsch ist es das erste Herbstfest als stellvertretender Leiter der Inspektion. Er ist dennoch zuversichtlich, dass auch in diesem Jahr alles seinen gewohnten Gang geht. "Wir stehen in den Strukturen und wissen was auf uns zu kommt", sagte Pataschitsch.

© SZ vom 31.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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