Bilder sind der gemeinsame Nenner der Kulturpreisträger des Landkreises Erding 2016, die am Mittwoch bekannt gegeben wurden: Es handelt sich um Anton Empl aus Dorfen, Maler, Kunsterzieher und Bühnengestalter; sowie um den Fotoclub Erding.
Empl studierte von 1975 bis 1980 an der Akademie der Bildenden Künste in München und erwarb dort neben dem Staatsexamen für Kunsterziehung auch das Diplom für Malerei. Von 1982 bis 2016 unterrichtete er Kunsterziehung, Werken, Fotografie und Informatik sowie Natur und Technik am Gymnasium Dorfen und leitete dort in all den Jahren auch die Fachschaft Kunst. Außerdem entwarf und realisierte er Jahr für Jahr die viel beachteten Bühnenbilder für die bereits mehrfach ausgezeichneten Theateraufführungen bei insgesamt 45 Inszenierungen. Damit verhalf er den Schüleraufführungen zu einer besonderen optischen Wirksamkeit. Als besonderer Höhepunkt ist die in Fachkreisen vielfach bewunderte Inszenierung der Oper "Antigone" 2001 im Eisstadion Dorfen zu nennen.
Als Künstler verschrieb sich Empl rasch der abstrakten Malerei. Den herkömmlichen Bildträger Leinwand hat Anton Empl konsequent durch durchsichtige PVC-Folien ersetzt. Die Transparenz der vorwiegend mit Acrylfarben gestalteten Bilder ermöglicht es, den Hintergrund in die Malerei einzubeziehen und somit gleichsam die Welt in Schichten aufzugliedern.
Ferner zählen zum Repertoire des Künstlers auch Installationen mit Gestein, Holz und sonstigen Werkstoffen. In vielen Ausstellungen seiner näheren und weiteren Heimat hat er bisher seine ausdrucksstarken Werke präsentiert. Hinzu kommen zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen bis hin zu Präsentationen im Haus der Kunst in München.
Auch die landkreisübergreifende Arbeit des Fotoclubs Erding sowie dessen über die vergangenen 45 Jahre kontinuierlich gesteigertes künstlerisches Niveau auf dem Gebiet der Fotografie erschienen dem Kulturausschuss des Landkreises mehr als preiswürdig und wurden daher mit dem Kulturpreis 2016 gewürdigt. Der Fotoclub Erding wurde 1971 gegründet und ist seither aus dem kulturellen Leben der Stadt Erding und des Landkreises nicht mehr wegzudenken. Die Jahresausstellung des Vereins findet seit 30 Jahren zu den Osterfeiertagen im Frauenkircherl in Erding statt. Sie zeigt einen Querschnitt des kreativen Schaffens der Vereinsmitglieder aus dem vergangenen Jahr. Mehr als 1000 Besucher erleben dabei eine Symbiose aus Kunst und Technologie in Form von Momentaufnahmen aus der Umwelt. Gekonnte Schnappschüsse, vereinzelt auch bis ins Detail ausgearbeitete Studioaufnahmen sind ebenso vertreten wie zeitaufwendig nachbearbeitete Bilder, mit denen mancher Fotograf neue Wirklichkeiten erschafft.
Durch das breite Themenspektrum der Quartalswettbewerbe erkunden die Vereinsmitglieder immer wieder bekannte und auch weniger vertraute Örtlichkeiten innerhalb und außerhalb des Landkreises Erding. Dem Betrachter bietet sich somit einerseits ein neuer Blickwinkel auf Altbekanntes und es werden ihm auf der anderen Seite bisher unbekannte Aspekte der Region präsentiert. "Die Arbeit des Fotoclubs zeigt uns somit die Bedeutung der Fotografie als moderne Kunstform unserer Zeit auf", heißt es in der Laudatio. Der Club stelle seinen Mitgliedern eine Vielzahl an technischem Equipment zur Verfügung und biete mit zahllosen Fortbildungsveranstaltungen auch Nichtmitgliedern eine Erweiterung ihres fotografischen Horizonts an. Überdies werden Foto-Ausflüge und Reisen angeboten, die sich sowohl in das nähere Umfeld des Landkreises als auch nach ganz Europa erstrecken. Darüber hinaus arbeitet der Fotoclub mit anderen Vereinen aus ganz Oberbayern zusammen und seine Mitglieder haben sich mittlerweile auch auf Bundesebene einen Namen gemacht.