Kulinarisches:Preisgekrönter "Nackerter"

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Johann und Gisela Gaßner in der "Kleinen Hofkäserei" mit ihren Preisträgerkäse "Nackerter" in Bärlauchpesto. (Foto: Renate Schmidt)

Weichkäse der Hofkäserei Pastetten ist unter den Gewinnern des Wettbewerbs "Bayerische Käseschätze". Er wird mit Bärlauchpesto und Walnüssen gemacht und in ein Salzbad eingelegt

Von Nadja Gabrych, Pastetten/München

Wer eine Vorliebe für Käse hat und dabei am liebsten zu Produkten aus der Region greift, sollte sich den 30. September vormerken. An dem Sonntag werden die Gewinner des Wettbewerbs "Bayerische Käseschätze" auf dem Käsegenussmarkt des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forstern ausgezeichnet. Unter ihnen befindet sich auch eine Käserei aus dem Landkreis, genauer gesagt die kleine Hofkäserei der Familie Gaßner aus Pastetten.

Von Raclette über Camembert bis zu Ziegen- oder Schwarzkümmelkäse - alle 24 Siegerprodukte des Wettbewerbs dürfen beim Genussmarkt im Schmuckhof des Ministeriums in der Ludwigstraße in München probiert werden. Der Wettbewerb wurde in Zusammenarbeit von dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forstern und der Landesanstalt für Landwirtschaft veranstaltet. Eine zehnköpfige Fachjury hat die 67 eingesendeten Käseproben geprüft und bewertet. Um die Vielfalt besser vergleichen zu können, wurden zwei Käsegruppen in jeweils vier Kategorien unterteilt: Die Käsegruppe Weichkäse besteht aus den Genre Weißschimmelkäse, Kräuter & Gewürze, sowie Schaf, Ziege & Co. sowie Rotschmierkäse. Die Käsegruppe Halbfester Schnittkäse teilt sich genauso in die Kategorien Kräuter & Gewürze, Rotschmierkäse und Schaf, Ziege & Co und daneben Natur.

Mit dem dritten Platz in der Kategorie Kräuter & Gewürze der Käsegruppe Weichkäse wird der Nackerte eingelegt in Bärlauchpesto der kleinen Hofkäserei Pastetten ausgezeichnet. Der Familienbetrieb achtet bei der Herstellung neben der Gewürzabstimmung des Pestos auch auf die Zutaten - die Milch für den Nackerten kommt vom Stall über die Milchkammer direkt in den Käsekessel.

Johann Gaßner, Geschäftsführer der kleinen Käserei, fällt es schwer das Besondere des Weichkäses in Worte zu fassen: "Sie müssten ihn einfach genießen." Es gebe viele Faktoren, die zu dem Geschmack des einzigartigen Produkts beitragen. Das Bärlauchpesto wird selbst gemacht, mit eigenen Walnüssen und nach eigenem Rezept. Darin wird der Käse nach dem Abtropfen und dem Salzbad eingelegt, danach sei er optimal. Zwischen drei und vier Tagen dauert die Herstellung insgesamt. Der Weichkäse ähnle einem Mozzarella und könne genauso beispielsweise mit Tomaten und Basilikum genossen werden. "Den Käse gibt's nach meinem Wissen so sonst nirgends, da ist alles ganz regional und ganz frisch", sagt Gaßner. Deshalb habe die Käserei dem Produkt eine eigenen Bezeichnung gegeben.

Der Familienbetrieb wollte sich an dem Wettbewerb beteiligen, um "an die Öffentlichkeit heranzutreten und zu zeigen, dass auch regional gute Lebensmittel produziert werden", so Gaßner. "Ich hatte nicht damit gerechnet, am Ende unter den Gewinnern zu sein", ergänzt er. An dem Genussmarkt am 30. September werde die Hofkäserei "zu 90 Prozent" teilnehmen. Gerade erst aus dem Urlaub zurückgekommen steht für den kleinen Familienbetrieb bis dahin noch eine Menge Arbeit an.

Der Wettbewerb "Bayerische Käseschätze" ging aus der Initiative Premiumstrategie für Lebensmittel des bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hervor. Ziel der Initiative ist es laut Ministerium "die Vielfalt regionaler Produkte bekannter zu machen und deren hohe Qualität bei der Erzeugung herauszustellen". Bewertet wurden die eingesendeten Käseproben von Sommeliers der Genussakademie Kulmbach, Käsesensorikern sowie von Fachjournalisten und Vertretern von Milch- und Käseverbänden. Dabei wurden die Erzeugungsgeschichte geprüft, das äußere und innere Aussehen, sowie die Konsistenz begutachtet und natürlich Geruch und Geschmack getestet. Außerdem wurden die Proben chemisch-physikalisch und mikrobiologisch in einem Labor untersucht.

© SZ vom 04.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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