Kripo Erding:Polizei warnt vor falschen Polizisten

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Betrüger geben sich als Beamte aus und berauben Leichtgläubige

Insgesamt drei Fälle von Anrufen falscher Polizeibeamter sind der Kriminalpolizeiinspektion Erding im Laufe der vergangenen Tage bekannt geworden, das teilt das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mit. In zwei Fällen haben die Geschädigten das Gespräch frühzeitig abgebrochen, in einem weiteren Fall ist es laut Polizei am Dienstag, 13. Juni, gegen 9.30 Uhr zur Übergabe von mehreren tausend Euro Bargeld gekommen.

Bereits am Tag zuvor, am Montagabend gegen 21.30 Uhr, sei die Geschädigte erstmals von einem vermeintlichen Polizeibeamten angerufen worden. Er habe sich mit dem Namen Schmidt gemeldet und gesagt, er rufe von der Polizeiinspektion Erding an. Dabei sei auf dem Display die Rufnummer 08122/110 zu sehen gewesen. Im Laufe des Gesprächs habe der falsche Polizeibeamte gesagt, dass der Name der Frau auf dem Zettel einer rumänischen Einbrecherbande vermerkt sei und sie Opfer eines Einbruches werden sollte. Deswegen solle sie sofort alle Fenster und Türen der Wohnung verriegeln. Nachdem sie dies erledigt hatte, sei es dem falschen Polizeibeamten gelungen, die Frau über mehr als zehn Stunden am Telefon zu halten, so dass ihr Telefonanschluss die gesamte Zeit blockiert war. Am nächsten Morgen erhielt sie demnach die Anweisung, von ihrem Sparbuch Bargeld abzuheben. Gegen 9.30 Uhr erschien ein unbekannter Mann, der sich als Herr Stark ausgab. Er soll dreißig bis vierzig Jahre alt und von südländischem Aussehen sein. An ihrer Wohnungstür übergab die Frau das Geld, danach brach der telefonische Kontakt ab, und das Opfer habe realisiert, dass es sich um einen Betrug handelt.

Ähnlich gelagerte Fälle gibt es im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, aber auch in den benachbarten Dienstbereichen, seit geraumer Zeit, wie die Polizei betont. Es müsse davon ausgegangen werden, dass die Täter weiterhin versuchten, betrügerisch an Bargeld zu gelangen. Die Polizei rät deswegen noch einmal zu größter Vorsicht und zu Misstrauen bei derartigen Anrufen. Im Zweifelsfall solle das Gespräch beendet werden, ohne Daten oder Informationen über Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben. Auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geld dürfe nicht eingegangen werden. Und es wird darauf hingewiesen, dass die im Telefondisplay angezeigten Nummern "technisch manipuliert" werden können. Sie seien "kein Beleg für den tatsächlichen Anruf eines Polizeibeamten". Im Zweifelsfall soll die Polizei angerufen werden, in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110.

© SZ vom 16.06.2017 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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