Kreismusikschule Erding:Stabil und gesund

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Die Einrichtung zieht Bilanz, und Leiter Bernd Scheumaier stellt fest: Gesangsstunden werden immer beliebter. Dafür ist die Querflötenwelle abgeebbt

Von Katharina Kausche, Erding

Gitarre und Klavier: Die Klassiker des Musikunterrichts sind auch an der Kreismusikschule Erding noch immer am beliebtesten. Aber auch der Pop- und Sologesang zieht seit einigen Jahren mehr Schüler als früher an. "Wir freuen uns über eine gesunde Musikschule", sagte Schulleiter Bernd Scheumaier bei der Mitgliederversammlung der Kreismusikschule (KMS). Gemeinsam mit Landrat Martin Bayerstorfer, dem ersten Vorsitzenden, führte der Schulleiter durch das Jahr der KMS. Im Vergleich zu 2017 habe sich nicht viel geändert, sagte Scheumaier. Die Mitgliederzahlen seien weiter stabil, "wie immer mehr Mädchen als Jungen".

Auch die Verteilung der Musikstunden auf die Instrumente, in denen die KMS Unterricht anbietet, entspreche den Trends der vergangenen Jahre. "Unsere Singstunden sind immer wichtiger geworden, darauf sollten wir uns auch künftig konzentrieren", sagte Scheumaier. Die "Querflötenwelle der 2000er" sei dagegen zwar vorbei, das Instrument ist mit 121 Schülern aber weiterhin beliebt. Dafür habe sich die Fagottgruppe verkleinert, bedauerte er. Nur noch fünf der vorher zwölf Fagottisten spielen noch an der KMS. Das sei allerdings absehbar gewesen, "weil eine Lehrerin in Ruhestand gegangen ist".

"Freude an der Musik" soll die musikalische Grundausbildung bei den ganz kleinen Kindern wecken. 2018 habe es einen leichten Rückgang der Schüler in diesem Bereich gegeben. "Dafür waren mehr Musiker beim elementaren Musizieren mit Senioren und beim Babymusikgarten dabei." Diese Bereiche "erfreuen sich großer Beliebtheit".

Mit insgesamt 426 Aktionen wie Konzerten, Workshops und internationalen Besuchen ist das Jahr 2018 auch veranstaltungsmäßig erfolgreich gewesen. "Die guten Platzierungen beim Bundeswettbewerb der besten Akkordeonspieler in Bruchsal oder das traditionelle Turmblasen an Heiligabend sind nur zwei der tollen Ereignisse", sagte Scheumaier. Besonders stolz sei man jedes Jahr wieder auf die Teilnehmer beim "Jugend musiziert"-Regionalwettbewerb der Landkreise Erding und Freising. Mehr als die Hälfte der Musiker aus dem Landkreis Erding waren Schüler der Kreismusikschule.

Zu den "besonderen Angeboten" der Musikschule gehört demnach auch die freiwillige Leistungsprüfung. Für eine erfolgreiche Teilnahme bekommen die Schüler eine Urkunde und ein Abzeichen. Obwohl die Prüfung, wie der Name schon sagt, freiwillig ist, gibt es eine "ungebrochen hohe Nachfrage". Insgesamt 224 Schüler haben die Prüfung 2018 erfolgreich abgelegt. Internationale Besuche gehörten 2018 ebenfalls mit zum Programm. Musikgruppen aus China, Bolivien, Süd-Brasilien und Russland schauten nicht nur in der Kreismusikschule Erding vorbei, sie stellten gemeinsam mit den Erdinger KMS-Schülern auch beeindruckende Aufführungen auf die Beine.

Neben dem musikalischen Erfolg gebe es auch an "anderer Stelle erfreuliches". Mit einem Plus von mehr als 65 000 Euro war der Haushalt der Kreismusikschule Erding auch im Jahr 2018 ausgeglichen. "Den Löwenanteil der Ausgaben haben wieder die Personalkosten ausgemacht", sagte Scheumaier. Auch die Renovierungsmaßnahmen an dem 1995 gebauten KMS-Gebäude seien gut verlaufen, und mit 16 neuen Nistplätzen "haben wir auch unsere Spatzen wieder in die KMS integriert", freute sich Scheumaier. Die Kreismusikschule hatte außerdem das Verwaltungsprogramm geringfügig verändert und ein Schulentwicklungsteam eingesetzt. "Das muss sich erst mal alles einspielen, aber ich bin zuversichtlich für 2019."

© SZ vom 18.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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