Kreisjugendring Erding:KJR wartet weiter auf den Vertrag

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Weil die Vereinbarung mit dem Landkreis noch nicht vorliegt, wird der Haushalt 2022 zurückgestellt

Von Regina Bluhme, Erding

Die Online-Vollversammlung des Kreisjugendrings (KJR) Erding hatte am Montag mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, doch das weitaus größere Problem ist, dass der Entwurf für den Grundlagenvertrag mit dem Landkreis noch nicht vorliegt. Deshalb hat der Vorstand jetzt erst einmal den Haushalt 2022 zurückgestellt. Die Jahresplanung aber steht, über 28 Punkte sind aufgeführt. Wie zudem bekannt wurde, tritt Andrea Jarmurskewitz bei den Neuwahlen im Frühjahr nicht mehr an - sie habe die laut Statuten längstmögliche Amtszeit als 1. Vorsitzende erreicht. Thomas Zahn, einer der beiden Kassenprüfer, hat sein Amt bereits zur Verfügung gestellt. Als Nachfolger wurde am Montag Christopher Claar vom Pfadfinderverband gewählt.

Über 20 Jahre ist Andrea Jarmurskewitz im Vorstand des KJR Erding tätig, als Beisitzerin, als 2. Vorsitzende oder als 1. Vorsitzende. Das Amt der 1. Vorsitzenden sei auf insgesamt zwölf Jahre beschränkt, und die habe sie nun erreicht, sagt Jarmurskewitz gegenüber der SZ. Im Vorstand wolle sie aber weiter mitarbeiten. Nicht mehr weitermachen wird Rechnungsprüfer Thomas Zahn, der mit Herbert Kollmannsberger das Amt führte. Zahn sei aufgrund seines ehrenamtlichen Engagements im Sport sehr eingespannt, erklärt 2. Vorsitzende Birgit Schwaiger dessen Rückzug,

Das Amt des KJR-Rechnungsprüfers war aber auch kein leichtes. Bei einer Sonderprüfung ist herausgekommen, dass der Kreisjugendring Restbeträge von Zuschüssen des Landkreises, die für Jugendfreizeiten gedacht waren, als zweckgebundene Rückstellungen hätte buchen müssen. Stattdessen floss das Geld in den allgemeinen Haushalt des KJR. Laut Kreisrevisor Josef Gaigl waren die Gelder zwar nicht zweckentsprechend, aber auch nicht zweckentfremdet worden. Inzwischen ist laut Birgit Schwaiger im Haushalt 2020, mit Unterstützung des Bayerischen Jugendrings, "die Kritik eingearbeitet" worden, so dass bei den Buchungen alles seine Richtigkeit habe. Die Jahresrechnung 2020 und der Nachtragshaushalt 2021 erhielten Grünes Licht. Die Vorstandschaft wurde mit 17 von 22 Stimmen entlastet.

Der Vertrag, der die Zahlungen von Seiten des Landkreises an den Kreisjugendring festlegt und den es bis dato gar nicht gab, liegt dem KJR immer noch nicht vor. Ein Zahlenwerk, dessen Basis nicht bekannt sei, mache aber keinen Sinn, so Schwaiger. Deshalb sei der Punkt "Jahresrechnung 22" abgesetzt worden. Die Gespräche mit der verantwortlichen Verwaltung im Landratsamt stimmten sie sehr zuversichtlich, sie seien bislang sehr konstruktiv verlaufen. In dem Vertragswerk, dass der Bayerische Jugendring absegnen muss, werden Aufgaben und Leistungenfestgelegt. "Das gibt uns eine bessere Handlungssicherheit", so Schwaiger.

Inzwischen sei auch für den Engpass bei den Dezember-Gehältern fürs hauptamtliche Personal eine Lösung gefunden, informiert Schwaiger auf Nachfrage der SZ. "Wir können zahlen".

Unter den Besuchern der Online-Vollversammlung war auch Landrat Martin Bayerstorfer (CSU). Er habe sich "durchaus kritisch" zu Wort gemeldet, so Schwaiger. Der KJR habe eingeräumt, "Fehler gemacht zu heben, wenn auch unwissentlich, und dafür haben wir uns auch entschuldigt". Letztendlich habe am Montag ein versöhnlicher Ton geherrscht. Deswegen wolle sie nun zuversichtlich nach vorne blicken. Die Jahresplanung fürs kommende Jahr jedenfalls steht. Der Kreisjugendring wird unter anderem wieder die Belegung des Kreisjugendzeltplatzes am Notzinger Weiher managen und dort auch Kinderbetreuungen organisieren.

© SZ vom 23.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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