Kreisausschuss für Bauen und Energie:Mensa droht weiterer Aufschub

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Das für 2019 geplante Projekt am Korbinian-Aigner-Gymnasium steht wieder zur Diskussion: Weil die Schülerzahlen steigen, wird ein Anbau erörtert, der den gesamten Raumbedarf erfüllt

Von Thomas Daller, Erding

Die Schulfamilie des Korbinian-Aigner-Gymnasiums (KAG) ist verstimmt: Das Landratsamt als Sachaufwandsträger hatte für 2019 den Bau einer Mensa zugesagt und auch Mittel dafür vorgesehen. Nun steht plötzlich eine andere Lösung zur Debatte, die einen weiteren Aufschub bedingen würde: Laut einer aktuellen Prognose werden die Schülerzahlen am KAG bis 2026 um etwas mehr als 100 steigen. Dafür werden weitere Klassen- und Fachräume benötigt. Der Landkreis erwägt daher, einen weiteren "Finger" an das Gebäude anzubauen, in dem diese zusätzlichen Räume und die Mensa untergebracht werden können. Schulleiter Hans-Joachim Fuhrig ist von diesem Vorschlag nicht angetan, weil die Mensa dringend notwendig sei. "Wir sind mit unserer Geduld am Ende", sagte er der Erdinger SZ.

Das Thema wurde im Kreisausschuss für Bauen und Energie erörtert. Fuhrig hatte 948 Unterschriften von Schülern, Eltern und Lehrern mitgebracht, die sich gegen eine weitere Verzögerung beim Bau der Mensa ausgesprochen hatten. Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) berief sich in der Sitzung auf neue Erkenntnisse durch ein Gutachten zu den Schülerzahlen, die man bisher bei der Raumplanung nicht berücksichtigt habe. Ferner habe die aktuelle Planung, die Mensa im Innenhof des Gymnasiums zu errichten, ein großes Manko: Der Hof sei für Transportfahrzeuge kaum zugänglich: "Jeder Stein und jede Glasplatte muss vom Vorplatz mit einem Kran hineingehoben werden", sagte Bayerstorfer. Das sei bautechnisch schwer zu realisieren und er veranschlage dafür Mehrkosten von bis zu 50 Prozent.

Und da man ohnehin weitere Klassen- und Fachräume benötige, habe man eine andere "Gefechtslage" als 2015, als man den Bau der Mensa erörtert habe. Damals sei man davon ausgegangen, dass keine Erweiterung erforderlich werde, sagte Bayerstorfer. Außerdem werde er sich nicht dem Vorwurf aussetzen, er habe von den steigenden Schülerzahlen gewusst, aber nicht darauf reagiert. Eine Erweiterung sei nur nach Westen hin möglich und dort könnte man einen "Finger" anbauen, in dem man die zusätzlichen Räume und die Mensa unterbringen könnte. Damit könne man die Ver- und Entsorgung der Speisen vom Haupteingang abkoppeln und auch Probleme beim Brandschutz lösen.

Michaela Meister (SPD) wies darauf hin, dass die Schule bereits seit 2009 die Mensa wünsche. 2015 habe man sich dann geeinigt: "Wenn wir alles neu aufrollen, wie lange nimmt das Zeit in Anspruch?" Bayerstorfer entgegnete, er könne sich noch nicht auf eine Zeitschiene festlegen. Sein Vorschlag laute, den tatsächlich notwendigen Raumbedarf in Zusammenarbeit mit der Schulfamilie zu ermitteln und "baldmöglichst" im Ausschuss für Bauen und Energie vorzustellen. Kreisrat Rudolf Waxenberger (CSU) hielt einen solchen Anbau in Form eines "fünften Fingers" für ein "weitsichtiges Projekt", der im Gegensatz zu dem bislang geplanten Umbau des Innenhofs auch den Schulbetrieb während der Bauarbeiten nicht so stark beeinträchtigen würde.

Günther Kuhn (Grüne) erinnerte daran, dass Schulleiter Fuhrig auf der Zuschauertribüne sitze und stellte den Antrag, Fuhrig im Ausschuss anzuhören. Der Antrag wurde mit den Stimmen von CSU und Freien Wählern mit acht zu fünf Stimmen abgelehnt. Bayerstorfers Beschlussvorschlag wurde im Anschluss daran mit zwölf gegen eine Stimme angenommen.

Auf Anfrage der SZ sagte Fuhrig, das Schulforum habe vor einer Woche getagt und vertrete den Standpunkt, dass die Kinder endlich einen Ort benötigten, wo sie essen könnten: "Teilweise essen sie am Boden der Aula und machen dort ihre Hausaufgaben. Wir brauchen eine Lösung bis 2019 und können nicht noch einmal fünf Jahre warten." Die aktuelle Situation sei "kein Zustand". Er hoffe, dass "in nächster Zeit" ein offener Informationsaustausch stattfinde, bei dem der Architekt, der Sachaufwandsträger, die Eltern und die Schüler gehört werden. Es müsse eine Lösung gefunden werden, die für diese Schülergeneration die Situation verbessere und nicht erst für die nächste. "Wir haben innerhalb weniger Tage 948 Unterschriften gesammelt, das kann man nicht ignorieren."

© SZ vom 27.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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