Kreisausschuss berät demnächst:Zeitgemäße Ausbildung

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An der FOS Erding könnte ein Zweig für Internationale Wirtschaft eingerichtet werden. Schulleiter Jens Baumgärtel hofft auf die Zustimmung des Landkreises und des Kultusministeriums

Von Julian Zieglmaier, Erding

Unternehmen produzieren in Asien und eröffnen Niederlassungen auf jedem Kontinent, Politiker fliegen, oft vom Flughafen im Erdinger Moos, in die ganze Welt, um die Probleme der Menschheit zu lösen. Alles funktioniert global. Da bleibt es nicht aus, dass auch für Fachoberschulen eine internationalere Ausrichtung und die Förderung von Sprachkenntnissen immer wichtiger wird. An der FOS Freising ist die Einführung der neuen Ausbildungsrichtung Internationale Wirtschaft ab dem Schuljahr 2019/2020 bereits beschlossen. Auch der Schulleiter der FOS Erding Jens Baumgärtel möchte seinen Schülern diesen Schulzweig anbieten. Am 7. November debattiert darüber der Ausschuss für Bildung und Kultur des Landkreises Erding.

"Wir wollen dem Landkreis natürlich nicht vorgreifen, aber wir hoffen, dass das klappt", so Baumgärtel. Schulintern stünden sowohl Lehrer als auch Eltern hinter diesem Plan. Sollte der Landkreis zustimmen, könne man eine Genehmigung beim Kultusministerium beantragen. Das Ministerium könnte dann eine Probeeinschreibung zeitgleich mit der normalen Einschreibung im Februar nächsten Jahres zulassen. Das übliche Verfahren sieht laut Baumgärtel vor, dass ein neuer Zweig eingerichtet werden könne, wenn mindestens zwei Klassen zustande kommen.

"Die Lehrpläne der neuen Ausbildungsrichtung Internationale Wirtschaft sind jetzt seit eineinhalb Jahren in der Schulordnung etabliert", beschreibt Baumgärtel die Vorteile der Kombination von sprachlichen und wirtschaftlichen Themen. Diese Pläne seien optimal für Schüler des sprachlichen Zweigs der Realschule, da sie bereits eine zweite Fremdsprache erlernt hätten. Sie sei ein wesentlicher Bestandteil des neuen Lehrplans. Die Internationale Wirtschaft führe die Schüler direkt von der 11. Klasse zum allgemeinen Abitur in der 13. Klasse. Sollten der Landkreis und das Kultusministerium zustimmen, könnte man den Schülern anbieten, eine zweite Fremdsprache ab der 11. Klasse von Beginn an zu lernen, oder auf dem B1 Niveau mit Oberstufenstoff fortzufahren. Die Fremdsprachen, welche die FOS Erding bereits jetzt ergänzend zu Englisch anbieten kann und auch im neuen Zweig anbieten würde, sind Spanisch und Französisch. Spanisch sei bei den Schülern beliebter.

Neuerungen im Vergleich zum klassischen Wirtschaftszweig, der weiter bestehen würde, ergäben sich für das Fach Rechnungswesen, das für die Abschlussprüfung von einem Kombifach aus Betriebs- und Volkswirtschaftslehre mit internationalem Fokus abgelöst würde. Ab der 12. Klasse würden die Schüler von sprachlich und wirtschaftlich ausgebildeten Lehrern im Fach International Business Studies unterrichtet werden.

Der Fokus liege hier auf Betriebswirtschaft, die komplett auf Englisch vermittelt werde. Auch die Praktika in den Betrieben müssten angepasst werden. "In Frage kommen Betriebe mit internationaler Ausrichtung, zum Beispiel im Handel, oder größere Unternehmen. Das passt zur Flughafenregion", so Baumgärtel. "Wir wollen eine qualitative Verbesserung, keine quantitative", entgegnet Baumgärtel denen, die befürchten, dass die Neuerung zu viele Schüler zur Folge hätte. Es gehe vor allem darum, zusätzliche Alternativen zu schaffen. Sollte die neue Fachrichtung realisiert werden, seien häufigere Auslandsaufenthalte im Gespräch. Sprachkurse in Spanien sowie Fahrten nach Estland und Finnland mit dem Erasmus Programm kämen dafür in Frage.

© SZ vom 29.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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