Kommentar:Ewig Zoff um den "letzten Zipfel"

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Den schwarzen Peter hat jetzt die Behörde in Erding. Das Problem aber ist grundsätzlicher Natur

Von Wolfgang Schmidt

Für den Moment ist das Kriegsbeil zwischen den Nachbarn wieder begraben. Dabei hing zwischen ihnen der Haussegen schon so schief, dass die Wartenberger sogar die Kündigung der Verwaltungsgemeinschaft mit den Langenpreisingern ins Gespräch gebracht hatten. Sollte das Landratsamt nun den Bauantrag des Investors Alois Angermaier gutheißen - ganz im Gegensatz zu dem Langenpreisingern, dann sind diese fein raus. Die Chancen dafür stehen durch den ständigen Flüchtlingsdruck nicht schlecht. Den schwarzen Peter hat nun also die Behörde in Erding. Das Problem aber ist grundsätzlicher Natur. Direkt vor der Wartenberger Flur liegt ein Grundstück, das Bürgermeister Manfred Ranft als den "letzten Zipfel" bezeichnet. Was Ranft damit sagen will, ist: Seht doch ein, ihr lieben Nachbarn, dieser Standort eignet sich schwerlich für überhaupt etwas. Nicht für eine Flüchtlingsunterkunft und auch nicht für ein Gewerbegebiet - welcher Art auch immer. Was auch Ranft weiß: Das Grundstück ist aber immer dafür gut, die Wartenberger zur Weißglut zu bringen, wann auch immer den Langenpreisingern danach ist.

Die Ausgangslage für den nächsten Zoff im Dreiecksverhältnis Langenpreising/Angermaier/Wartenberg ist denkbar gut. Im Langenpreisinger Flächennutzungsplan ist die Stelle, an der die Gemeinde und ihr Investor mit der Edeka-Ansiedlung so schmerzhaft gescheitert sind, als Gewerbegebiet ausgewiesen. Und das soll die Ecke nicht nur auf dem Papier bleiben. Langenpreisings Bürgermeister Peter Deimel sieht das mit dem Gebot der Ortsanbindung dabei nicht so eng. Wenn die Bebauung im eigenen Dorf zu weit weg ist, dann müsse halt der Markt Wartenberg als Bezugspunkt herhalten. Was sein Kollege Ranft von dieser Argumentation hält? Städtebaulich gesehen, seien diese Pläne "totaler Unfug". Fortsetzung folgt. Garantiert.

© SZ vom 22.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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