Kommentar:Ausländer sichern den Wohlstand

Deutschland ist ein Einwanderungslan und das ist gut so

Von Florian Tempel

Deutschland ist ein Einwanderungsland, und das ist gut so. Das zeigt sich im Landkreis Erding in exemplarischer Weise. Der Anteil der Landkreisbürger, die einen anderen als einen deutschen Pass haben, ist zwar im Landkreis mit knapp zehn Prozent nur ziemlich genau bayerischer Durchschnitt. Doch der Ausländeranteil wächst hier viel schneller als in vielen anderen Teilen Bayerns. Der alles entscheidende Grund: Im Landkreis Erding - wie in der ganzen Region München - gibt es Arbeit. So viele Jobs, dass sie gar nicht anders besetzt werden können als mit Menschen, die aus dem Ausland hierher kommen.

Die statistischen Daten, die der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München zusammengestellt hat, zeigen das in frappierend deutlicher Weise. Besonders interessant sind die Zahlen für die vergangenen fünf Jahre. Seit die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU gilt, sind viele Osteuropäer in den Landkreis gezogen. Doch auch aus den von Wirtschaftskrisen schwer gebeutelten südeuropäischen Ländern kommen seitdem immer mehr Erdinger, Dorfener oder Taufkirchener Neubürger. Der Anteil der Migranten aus dem Ausland machte bereits 60 Prozent des Zuzugs in den Landkreis aus, noch bevor die Zahl der Flüchtlinge 2014 und 2015 so stark zunahm. Gleichzeitig sank die Arbeitslosenquote im Landkreis und liegt seit 2011 konstant bei geringen zwei Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt und die Steuereinnahmen stiegen hingegen enorm.

Aus diesen mit statistischen Zahlen belegten Entwicklungen lässt sich in bestechender Weise eine klare Schlussfolgerung ableiten: Die anhaltende und zunehmende Prosperität des Landkreises steht ganz offensichtlich in direktem Zusammenhang mit der Zuwanderung aus dem Ausland.

© SZ vom 23.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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