Kniebeuge und Liegestütz:Hochsaison im Fitnessstudio

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Jens Krüger vom Studio "Fit und Form" in Erding trainiert an seinen Geräten auch selbst. (Foto: Peter Bauersachs)

Wie jedes Jahr im Frühjahr stürzen sich die Menschen voller Tatendrang ins Sportprogramm. Doch nur wer konsequent trainiert, erreicht auch seine Ziele. Der Trend geht zum "functional training"

Von Andreas Junkmann, Erding

Im Frühling erwacht nicht nur die Natur zu neuem Leben, sondern auch der Fitnessmuffel aus seinem Winterschlaf. Denn die Zeit drängt. Spätestens beim ersten Schwimmbadbesuch müssen die Fettpölsterchen verschwunden sein. Deshalb haben die Fitnessstudios im Frühjahr traditionell Hochsaison. Das ist auch im Landkreis Erding nicht anders, wie Jana Hauth, Inhaberin von Mrs. Sporty in Erding, bestätigt. "Man merkt deutlich, dass zur Zeit viele Leute voller Frühlingsenergie kommen." Da Mrs. Sporty ein Fitnessklub ausschließlich für Frauen ist, schwitzen die Kundinnen vor allem für die perfekte Bikini-Figur. Optik alleine ist aber nicht alles, wie Hauth weiß. Viele wollen auch fit werden, um im Sommer wandern zu gehen oder Fahrrad zu fahren - und um "sich im eigenen Körper einfach wohl zu fühlen".

Um das zu erreichen, ist gar nicht so viel Training nötig, wie man vielleicht vermuten möchte. "Zwei Mal die Woche 30 Minuten Training reichen eigentlich völlig aus", erklärt Hauth. Allerdings nur dann, wenn man das ganze Jahr über aktiv ist. Wer sich fit halten möchte, solle den Sport am besten wie das Zähneputzen in den Alltag einbauen, rät die Fitnesstrainerin. Deshalb gelte die Devise: besser stetig ein bisschen trainieren als nur kurze Zeit sehr intensiv.

Die beste Methode, um den lästigen Pfunden den Kampf anzusagen, ist laut Jana Hauth eine Kombination aus Muskel- und Ausdauertraining. Muskel seien dafür verantwortlich, dass alles straff sitzt, während Ausdauer für Fettverbrennung und Stoffwechselaktivierung zuständig sei. Der Trend gehe zum sogenannten "functional training". Bei dieser Methode wird der eigene Körper zum Trainingsgerät umfunktioniert, mit dem durch "komplexe Bewegungsabläufe ganze Muskelketten aktiviert werden", sagt Hauth. Eine gute Betreuung des Trainings sei allerdings extrem wichtig. Wenn die Übungen nicht korrekt ausgeführt werden, bringe die ganze Mühe nichts. Mangelnde Betreuung führt nicht nur dazu, dass das Training wirkungslos bleibt, sondern kann auch gesundheitliche Schäden verursachen, wie Jens Krüger vom Fitnessstudio Fit und Form in Erding erklärt. Da gute Unterstützung selten günstig zu haben ist, müsse jeder für sich selbst entscheiden, was ihm seine Gesundheit wert ist, sagt der Fitnesstrainer. Deshalb rät Krüger dazu, nur dann ohne fachmännische Begleitung zu trainieren, wenn man sich wirklich auskennt.

Für alle anderen gibt es die Fitnessstudios. Trotz der Vielfalt ist der Zulauf in diesem Frühling wieder enorm. "Der Boom geht eigentlich an Silvester mit den guten Vorsätzen los und hält dann häufig bis zum Sommer an", sagt Jens Krüger. Das Problem bei vielen Kunden sei allerdings, dass nach den ersten Erfolgen oftmals die Motivation nachlasse. Auch wenn das Sonnenbad am See verlockender ist als schweißtreibende Übungen im Studio, bestätigt Krüger die Ansicht seiner Kollegin Jana Hauth: Kurzfristiges Training hat keine langfristige Wirkung. Nur wer dauerhaft Sport treibt, kann richtig fit werden. Dieser Ansicht ist man auch im Gesundheitszentrum Fit und Fun in Dorfen. Obwohl sich das Zentrum vor allem an Kunden mit medizinischen Beschwerden richtet, kommen auch viele, "weil sie jetzt richtig angreifen wollen", wie die sportliche Leiterin Jenny Hinrichs sagt. Aber auch Hinrichs schränkt ein: Intensives Training könne eine Möglichkeit sein. Wer sein Gewicht aber dauerhaft halten wolle, müsse konstant trainieren. Und stetiges Training hat noch einen großen Vorteil: Im nächsten Frühjahr ist der zu überwindende Schweinehund nicht mehr so beängstigend groß.

© SZ vom 29.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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