Kirchliches Gemeindezentrum:Glänzendes Projekt

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Das auffällige evangelisch-lutherische Gemeindezentrum in Altenerding hat alle Erwartungen erfüllt

Von Regina Bluhme, Erding

Das Gemeindezentrum Auferstehungskirche Altenerding sticht ins Auge. Bereits 2012 wurde das Gebäude mit dem eindrucksvollen Glasaufbau und der ungewöhnlichen Metallfassade eingeweiht, dieses Jahr ist es im Rahmen der Architektouren zu besichtigen. Der Besuch lohnt sich, ist Karin Kreutzarek, 53, überzeugt. Sie ist Mitglied im Kirchenvorstand der Evangelisch-Lutherischen Kirche Erding und zeigt sich nach einigen Jahren der Nutzung begeistert von der modernen und zugleich warmen Atmosphäre des Gemeindezentrums.

SZ: Frau Kreutzarek, acht Architekturbüros hatten damals an einem Wettbewerb teilgenommen. Gab es innerhalb der Kirchengemeinde größere Diskussionen oder war gleich alles klar?

Karin Kreutzarek: Wir hatten uns als Kirchenvorstand lange mit der Frage beschäftigt, wie das neue Gebäude aussehen soll und dann schon recht genaue Vorstellungen. Ganz wichtig war uns ein Sakralraum, den man mit dem Gemeindesaal verbinden konnte. Ich war beratend im Preisgericht dabei. Und es war echt erstaunlich: Bei der Auswertung der Entwürfe war schnell klar, dass nur ein Modell allen unseren Vorstellungen entsprach. Es gab dann ja auch nur einen ersten Preis und zwei dritte Preise.

Glänzende Fassade: Das Evangelisch-Lutherische Gemeindezentrum in Altenerding fällt in einem von alltäglicher Wohnbebauung geprägtem Umfeld auf. (Foto: Bauersachs)

Was gefällt Ihnen denn an dem Haus besonders gut?

Im Grunde das ganze Gebäude und die Atmosphäre, die es ausstrahlt. Der Sakralraum ist besonders bemerkenswert. Es sollte ja eine Auferstehungskirche werden und der Kirchenraum ist eine Art Lichtkubus, der einen nach oben zieht. Wir hatten Glück, dass Architekt Thomas Sternagel mit dem Künstlerpaar Lutzenberger das Thema auch so gut umgesetzt hat. Der Altar und die Kanzel aus Aluminium, der Taufort mit Taufengel und alles in einem Raum ganz aus Holz, das ist sehr eindrucksvoll.

Taufengel?

Damals lief in Freising gerade eine Ausstellung über Engel und dort waren auch zwei Taufengel ausgestellt. Das war die Anregung, eine zeitgemäße Variante zu gestalten, die von den Künstlern begeistert aufgenommen wurde. Jetzt schwebt ein Engel aus schwarzem Stahl von der Decke.

Welche Räume gibt es noch im Haus?

Zum Garten hin gibt es zwei Jugendräume mit einem Jugendcafé. Das wurde sehr schön von den Jugendlichen selbst gestaltet. Es gibt verschiedene Gruppenräume, Büros und eine große Küche. Alle Räume gliedern sich an ein sehr großes Foyer an. So findet man sich schnell zurecht - die "Hemmschwelle", in das Gebäude zu gehen, ist niedrig und wir können für große Feste alles zusammen verwenden.

Wie würden Sie die Atmosphäre des Hauses beschreiben?

Durch die Massivholzbauweise wirkt alles warm und freundlich. Es ist ein Gebäude, in dem man sich einfach wohlfühlen kann. Das bestätigen alle, die schon einmal da waren.

Welcher Aspekt ist Ihnen noch besonders wichtig?

Es war unserer Gemeinde von Anfang an sehr wichtig, dass das Gebäude auch ökologischen Kriterien entsprechen muss. Wir haben mit Massivholz als Hauptbaumaterial einen nachwachsenden Rohstoff mit einer sehr guten Energiebilanz. Auch auf die Dämmung auf Zellulosebasis trifft dies zu. Es gibt da noch viele weitere, interessante Details, die Architekt Thomas Sternagel am kommenden Samstag den Besuchern erläutern wird.

Gab es auch Kritik an dem modernen Bau?

Es waren schon ein paar Stimmen dabei, die meinten, dass die Metallfassade etwas kalt wirkt. Darüber hatten wir im Kirchenvorstand auch lange diskutiert. Aber mir gefällt die Fassade. Sie spiegelt das, was der Tag bringt. Drinnen ist ja alles aus Holz und ich finde, durch die Kombination mit dem eher kühlen Material nimmt man erst so richtig die Wärme wahr.

Dann wird das Gemeindezentrum also gut angenommen?

Auf jeden Fall. Wir feiern hier große Gottesdienste und die Kindergottesdienste. Alle großen Gemeindefeste finden hier statt. Die Konfirmandengruppen und viele Gruppen und Kreise von jung bis alt treffen sich hier, ab Herbst gibt es auch eine Pfadfindergruppe. Die Kantorei und der Bläserkreis proben regelmäßig im Gebäude. Mittlerweile haben sich die Räume auch Konzertabende etabliert. Die Akustik hier im Haus ist nämlich hervorragend.

Das Evangelisch-Lutherische Gemeindezentrum in der Wendelsteinstraße 12 in Altenerding kann am Samstag, 25. Juni, um 11 Uhr besichtigt werden.

© SZ vom 23.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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