Jugendparlament:Uns gibt es auch noch

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Seit November ist das neue Gremium im Amt, groß aufgefallen ist es bisher noch nicht. Mit einem ambitionierten Musikprojekt soll sich das nun ändern.

Von Denis Giessler, Erding

Man merkt Simon Bartoleit die Vorfreude an, wenn er von dem Projekt des Erdinger Jugendparlaments spricht: "Wir arbeiten seit Monaten an einem Musik-Event, das in Erding stattfinden soll. Darauf fokussieren wir alle Kräfte." Der 17-jährige ist der Vorsitzende des mittlerweile dritten Jugendparlaments. Aktuell sind zehn Jugendliche seit November vergangenen Jahres und bis 2016 im Amt. Mit dem Musikprojekt und mehr Öffentlichkeitsarbeit wollen sie dafür sorgen, dass die Jugendlichen ihre Vertreter stärker wahrnehmen.

Bartoleit sagt, die Abgeordneten träfen sich jeden Donnerstagabend, wobei sie Ideen und deren Umsetzung diskutieren. Die Verteilung der Aufgaben erfolge partnerschaftlich, gleichzeitig habe jeder aber auch einen Schwerpunkt. "Ich kümmere mich etwa um die Finanzen und die Öffentlichkeitsarbeit", sagt er.

Das Musikprojekt ist bislang das einzige Projekt in der laufenden Legislaturperiode. Dafür suchen die Abgeordneten Sänger und Musiker, die an verschiedenen Orten in Erding live mehrere Songs aufnehmen sollen. Daraus soll ein Album entstehen, das das Jugendparlament dann im Internet verkaufen will. Die Einnahmen gehen an karitative Einrichtungen. "So ein Projekt ist sehr aufwendig. Viele Ideen werden gesammelt und gefiltert, bevor etwas Passendes dabei ist", sagt Bartoleit. Die Umsetzung sei dann die eigentliche Hürde, die man bewältigen müsse. "Unser Budget ist knapp. Und die Idee für das Musikprojekt hatten wir bereits Anfang Januar, im Sommer geht es aber erst los, es braucht einfach seine Zeit. Und die wird neben dem Ehrenamt auch von Schule und Arbeit beansprucht."

Dass es nicht immer leicht ist, geplante Projekte zu verwirklichen, weiß auch Nelson Berger. Der 20-jährige sitzt seit vergangenem November als zweiter Vorsitzender im Jugendparlament. "Viele Projekte gehen wir im Kollektiv an, aber zum letzten Schritt reicht es dann nicht immer, da die anfängliche Begeisterung manchmal zu schnell verloren geht" - etwa das angefangene Projekt "Erding 2030", das den Jugendlichen zu aufwendig war. "Erding 2030" sollte als Zukunftsvision zeigen, wie die Stadt für Bewohner und Jugendliche im Jahr 2030 aussehen könnte.

Die Probleme bei der Projektumsetzung seien Berger zufolge ein Grund für die fehlende Aufmerksamkeit des Jugendparlaments in der Öffentlichkeit. Um die Situation zu verbessern, "haben wir Flyer in Schulen verteilt, um mehr auf uns aufmerksam zu machen. Viele wussten nicht einmal, dass es uns gibt", sagt Berger. "Da müssen wir dringend nachbessern." Das Musikprojekt sei hierbei ein wichtiger Schritt nach vorn.

Als Unterstützung steht dem Parlament Hubert Sandtner (CSU) zur Seite. Der Jugendreferent aus dem Stadtrat ist mit der bisherigen Arbeit der Abgeordneten zufrieden: "Die jungen Leute leisten wirklich gute Arbeit." Sandtner betont, dass er nur bei Kleinigkeiten wie Etat- oder Verständnisfragen die Abgeordneten unterstütze. Angesichts der knappen Zeit der Schüler seien die Arbeitsweise als auch die bisher realisierten Projekte, etwa das Sommer-Open-Air mit über 900 Besuchern, angemessen gewesen. Im Stadtrat, sagt Sandtner, stünden alle Räte hinter dem Jugendparlament.

© SZ vom 25.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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