Jugendparlament in Erding:Jugendparlament wählt Vorsitzenden

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Die 13 Jungparlamentarier wählen ihre Vorsitzenden und geben sich eine Geschäftsordnung - wobei über die noch diskutiert wird.

Antonia Steiger

Ein "historischer Tag" ist dieser Mittwoch für die Stadt Erding, so sieht es der Jugendreferent Hubert Sandtner (CSU): Um 19 Uhr tritt im Erdinger Rathaus erstmals das Jugendparlament zu einer Sitzung zusammen, um einen Vorsitzenden oder eine Vorsitzende und deren Stellvertreter zu wählen. Die Sitzung wird geleitet von Bürgermeister Max Gotz. Das Jugendparlament muss sich auch eine Geschäftsordnung geben, doch über dieses Schriftwerk wollen die jungen Leute noch diskutieren.

Die Wahlbeteiligung zum Jugendparlament war mit elf Prozent mäßig. Das Jugendparlament trifft sich heute zur ersten Sitzung und wählt seine Vorsitzenden. (Foto: Peter Bauersachs)

Mit dem heutigen Tag findet ein Jahre andauernder Prozess seinen vorläufigen Höhepunkt: Der Stadtrat rang lange um Details der Satzung wie das Alter der Jugendparlamentarier und das Rederecht des Sprecher des Jugendparlaments bei jugendrelevanten Themen im Stadtrat. Diese Satzung hat der Stadtrat vor fünfeinhalb Monaten verabschiedet.

Die Kandidatenaufstellung, die Wahl und nun die konstituierende Sitzung haben dazu im Vergleich deutlich weniger Zeit in Anspruch genommen. Wer heute Abend den Vorsitz des Erdinger Jugendparlaments übernehmen wird, das sei noch offen, sagte Bartholomäus Aiglstorfer vom Amt für Kultur, Schulen, Jugend, Sport im Rathaus.

Er rechnet jedoch mit einer zügigen Veranstaltung. Denn der zweiköpfige Vorstand soll ihm zufolge in einem Wahlgang bestimmt werden: "Wer die meisten Stimmen bekommt, ist Vorsitzender; der mit den zweitmeisten wird Stellvertreter." Die beiden jungen Leute werden zwei Jahre lang die Leitung des Jugendparlaments in den Händen halten. Zur Halbzeit nach einem Jahr werden sie ihre Funktionen tauschen, so sieht es die Satzung vor.

Hochzufrieden mit dem bisherigen Prozess ist Hubert Sandtner, der Jugendreferent. "Es läuft super", sagt er. Mittlerweile hat er sich von seiner Enttäuschung über die seiner Ansicht nach geringe Wahlbeteiligung von etwas mehr als elf Prozent erholt. Bei der zweiten Wahl lasse sich die Beteiligung steigern, so hofft er. Er rechne mit vielen interessanten Vorschlägen aus dem Kreis des Jugendparlaments, die "Denkanstöße für den Stadtrat" sein werden.

Einen tiefen Einblick in die Gruppe der 13 Parlamentarier hat bereits Ulrich Hofstaller getan, der Leiter des Erdinger Jugendzentrums, der ein Kennenlern-Wochenende mit erlebnispädagogischem Ansatz mit den jungen Frauen und Männern veranstaltet hat. Es sei eine kunterbunte Truppe, sagt er. Das Wochenende im Oktober sei wichtig gewesen, "um ihnen die Unsicherheit zu nehmen".

Dass das Parlament aus jungen Menschen mit unterschiedlichen Einstellungen und unterschiedlichen Religionen zusammengesetzt ist, findet nicht nur Hofstaller gut, sondern auch Christiane Kickum, die Initiatorin des Jugendparlamentes: "Es zeigt, dass Erding auch bunt ist." Kickum konnte aus Altersgründen nicht mehr kandidieren. Und es klingt leises Bedauern durch, wenn sie anfügt: "Wir hätten nicht gedacht, dass das so lange dauert." Doch nun hält sie sich raus, wie sie sagt. "Wer eine Frage hat, der kann aber natürlich gerne zu mir kommen."

© SZ vom 10.11.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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