Das Klinikum Erding steht vor einem Jahr mit zahlreichen Baumaßnahmen, wie Landrat Martin Bayerstorfer jüngst in seiner Jahrespressekonferenz sagte. Rund drei Millionen Euro wurden für Projekte an den beiden Standorten Erding und Dorfen dafür vom Bauausschuss des Kreistags bewilligt. Die größten Summen werden allerdings nicht Neubaumaßnahmen verschlingen, sondern die Umsetzung eines Brandschutzkonzeptes bei den Personalwohnungen in Erding. Mit der Sanierung wurde bereits begonnen, sie soll Mitte 2020 abgeschlossen sein und inklusive Bauleistung und Honorare rund 1,9 Millionen Euro kosten. Eine Sanierung, die die Personalwohnungen in Dorfen schon hinter sich haben. Im Oktober konnten sie dem Klinikum zur Belegung übergeben werden.
Im Standort Erding liegt zwar der Schwerpunkt der Maßnahmen auf der Beseitigung bestehender baulicher Brandschutzmängel, die aus dem Alter des vor nicht ganz 50 Jahren erbauten Gebäudes herrühren sowie den mittlerweile in Teilen geänderten Vorschriften. Ein wichtiger Aspekt ist auch zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, da die Klinik im nächsten Jahr 17 zusätzliche Stellen im Pflegebereich schaffen will. Ein Argument im Kampf und Personal ist, günstige Wohnungen anbieten zu können. In Dorfen schaffte man dies dadurch, dass eine ehemalige Arztpraxis umgebaut wurde. Die Sanierung in Erding betrifft aber nicht nur den Brandschutz, sondern auch neue Böden, den Einbau neuer Küchen, eine Teilerneuerung der sanitären Anlagen, eine komplett neue Möblierung und Malerarbeiten.
Beim Thema Brandschutz im Haupthaus sind für 2020 noch keine konkreten Baumaßnahmen geplant, da derzeit dafür erst ein neues Brandschutzkonzept durch ein Planungsbüro erstellt wird. Es soll eine flächendeckende Brandmeldeanlage umfassen sowie verschiedene, begrenzte, rauchfreie Evakuierungsabschnitte. Im Haushalt 2020 sind dafür 500 000 Euro eingeplant.
Kostenmäßig der drittgrößte Posten ist im nächsten Jahr der Umbau der plastischen Chirurgie. Die Abteilung unter der Leitung von Cvetan Taskov verlässt den ersten Stock in Richtung Gartengeschoss und zwar in den Bereich des ehemaligen Lehrsaals 2. Dort werden mehrere Untersuchungs- und Arztzimmer sowie ein Empfangs- und Warteraum eingerichtet. Dafür sind 190 000 Euro vorgesehen. Die frei werdenden Flächen sollen dann dafür genutzt werden, die Notaufnahme zu erweitern, um eine zusätzliche Aufnahmestation zu erhalten - eine Zwischenstation zur Diagnose eines Notfalls mit stationärer Behandlung für eine Nacht. Durch den Einbau eine solchen Station als Teil der Notaufnahme können von der Klinik Fördermittel abgerufen werden. Ein "erster Baustein", so Landrats Bayerstorfer, sei die Unterbringung von sechs Betten im ersten Obergeschoss. Drei Betten sollen im Raum der bereits vorhandenen Beobachtungsstation und drei in zwei benachbarten, neu zu schaffenden Räumen entstehen.
Die 2016 provisorisch errichtete Schmerztagesklinik wird 2020 vom dritten Obergeschoss ins Gartengeschoss ziehen, wo durch den Neubau des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe Flächen frei geworden sind. Die Tagesklinik der Interdisziplinären Schmerztherapie besteht aus zwei Gruppenräumen und einem Speiseraum für die Patienten sowie diversen Therapiezimmern, Ruheraum und Stationszimmer. Der Umzug und Umbau soll 175 000 Euro kosten. In den frei werdenden Räumen im dritten Geschoss soll die Visceral- und Thoraxchirurgie erweitert werden.
Auch am Standort Dorfen wird saniert, aber in geringerem Umfang. Am dortigen Klinikum müssen die Holzhandläufe aus hygenischen Gründen erneuert werden - für 33 000 Euro. Zudem muss im Bereich des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) das Dach abgedichtet werden für rund 100 000 Euro.