Institutionen arbeiten zusammen:Mit einer Karte alle Facetten der Kultur erleben

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Vorstellung der "Kulturkarte Erding" (von links): Hans Otto Seitschek (Katholisches Bildungswerk), Ingrid Müller-Heß (Stadtbücherei Erding), Claus Lüdenbach (VHS Erding) und Jutta Kistner (Geschäftsführerin Stadthalle Erding). (Foto: wil (oh))

VHS, Katholisches Bildungswerk, Stadtbücherei und die Stadthalle bieten ein gemeinsames Rabattsystem an

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Die vier Erdinger Kultur- und Bildungseinrichtungen Volkshochschule (VHS) Erding, Katholisches Bildungswerk, Stadtbücherei sowie die Stadthalle wollen künftig enger beim Programmangebot zusammenarbeiten. Ein erstes Ergebnis ist die Herausgabe einer Kulturkarte mit der der Inhaber eine Vielzahl von Vergünstigungen bekommt: von Ermäßigungen bei Vorträgen, Kursen über Veranstaltungen in der Stadthalle bis hin zu der kostenlosen Teilnahme an rund 50 VHS-Kursen oder dem kostenlosen Antrag auf einen Bibliotheksausweis. "Es ist unser Ziel, den Bürgern zu zeigen, dass das Kulturangebot in Erding sehr viele Facetten hat", sagte Jutta Kistner, die Geschäftsführerin der Stadthalle. Für das erste Semester von 1. Februar bis Ende August ist das Ziel, 500 Kulturkarten auszustellen.

Auch Hans Otto Seitschek, der Geschäftsführer des Katholischen Bildungswerkes (KBW), sieht in Erding ein großes Potenzial für die Kultur, das es zu vernetzen gelte und das den Menschen näher zu bringen sei. "Wir wollen das gesamte kulturelle Angebot zu einem Strauß zusammenfassen und dem Bürger präsentieren." Jede der vier Institutionen habe ein anderes Profil, vieles würde aber sich ergänzen.

Ingrid Müller-Heß, die Leiterin der Stadtbücherei, nannte als Beispiel VHS-Kurse. Die Teilnehmer könnten sich über passende Lektüre aus der Bibliothek für den Kurs vorbereiten oder das Gelernte damit vertiefen.

Initiator der Kulturkarte ist die VHS, die jährlich rund 15 000 Kursbesucher hat und schon bisher eine eigene Kulturkarte hatte. Eine gemeinsame Kulturkarte werde den Inhabern neben dem finanziellen Vorteil über das Rabattsystem auch einen echten Mehrwert bringen, da das neue Netzwerk es ermögliche, noch mehr attraktive, hochkarätige Veranstaltungen anzubieten. Ziel sei natürlich auch, das Stammpublikum mehr an sich zu binden. "Die Kursbelegungszahlen werden nicht besser, sie gehen leicht zurück, da die VHS nicht mehr zwingend der einzige Anbieter ist", sagte VHS-Geschäftsführer Claus Lüdenbach. Neben der Stärkung der Kultureinrichtungen soll die Karte auch einen "Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt" leisten, was sich auch in der neuen Zusammenarbeit zeigen soll. Der "Blick über den Tellerrand", was die "anderen" machen, sei auch für die Kulturanbieter eine sehr gute Erfahrung, sagte Jutta Kistner.

Um das Angebot auch EDV-mäßig besser präsentieren zu können, werde derzeit viel Programmierarbeit bei der VHS investiert, wie Lüdenbach sagte. Bereits jetzt werde auf Angebote von den neuen Partner verlinkt. Langfristiges Ziel sei ein gemeinsamer Kulturkalender für den gesamten Landkreis. Deshalb sei man für alle, die Kultur im Landkreis anbieten, offen.

Die Kulturkarte kostet für ein Semester 39 Euro. Personen, die das 26. Lebensjahr noch nicht erreicht haben oder Inhaber der Sozialcard Erding sind, brauchen nur fünf Euro zu zahlen. Oder man bucht einmalig einen sogenannten K20-Kurs zum regulären Preis bei der VHS. Dann kann man die Kulturkarte für zehn Euro bei der VHS-Geschäftsstelle oder per E-Mail (infoinsel@vhs-erding.de) beantragen. Je nach Kurs oder Veranstaltung gibt es 20 oder 50 Prozent Rabatt oder sie sind komplett kostenlos. Die Stadthalle bietet derzeit zehn Prozent Rabatt auf den Grundpreis für ein Ticket für Veranstaltungen im Zeitraum bis 9. Mai an.

© SZ vom 11.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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