Im südlichen Landkreis Erding:Enorme Dimensionen

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Offizieller Spatenstich für Monaco-Pipeline

Jetzt geht es offiziell los mit dem Bau eines Infrastrukturprojektes, das den südlichen Landkreis die kommenden Jahre beschäftigen wird. Am Donnerstagsnachmittag wurde im Markt Kraiburg am Inn (Landkreis Mühldorf) der Spatenstich für die Monaco-Fernleitung gesetzt, die einmal Erdgas von Burghausen bis nach Finsing pumpen soll. Die Leitung baut die Firma Bayernets, beim Spatenstich dabei war auch die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner.

Die Monaco-Leitung, heißt es von Bayernets, sei eine der größten Leitungsbaumaßnahmen der Gaswirtschaft in Deutschland. Die Strecke der Leitung führt durch die Flure der Gemeinden St. Wolfgang, Isen, Buch, Pastetten, Wörth, Hörlkofen, Forstern, Neuching, Ottenhofen und Finsing; manchmal mitten durch die Gemeindegebiete, manchmal streift sie sie nur. Bis zur geplanten Inbetriebnahme im Herbst 2018, heißt es, werde Bayernets etwa 200 Millionen Euro in die Leitung investieren.

Von der Erdgasleitung soll bis auf einige Messstellen nach den Bauarbeiten nichts mehr zu sehen sein. Im St. Wolfganger Abschnitt laufen die Arbeiten schon seit einigen Tagen, es folgen die Abschnitte Buch am Buchrain (Beginn Mitte Mai), Ottenhofen (Beginnt Anfang Juni) und Finsing (Beginn Mitte Juni). Die schweren Arbeiten beginnen mit einer Freimachung des Baufeldes, dann werden die Rohre angeliefert und verschweißt, der Graben für die Rohre ausgehoben, der Rohrstrang in die Erde gelegt und schließlich wieder mit Erde bedeckt.

Die Bayernets verrät einige interessante Details zur Röhre, die die Dimension des Projektes verdeutlichen. Die Transportkapazität der Leitung soll bei bis zu zwei Millionen Kubikmeter pro Stunde liegen, das entspräche dem Leistungsbedarf nahezu aller Einfamilienhäuser in Bayern. Sie wird mindestens 1,2 Meter unter der Erde liegen, beidseitig der Leitung wird ein fünf Meter breiter Schutzstreifen entstehen. Insgesamt, so heißt es, würden ungefähr 1,3 Millionen Kubikmeter Erdreich bewegt, das entspräche 36 000 Güterwagen mit einer Zuglänge von 540 Kilometern auf einer Strecke von Berchtesgaden nach Aschaffenburg. Verbaut werden um die 5000 Pipeline-Rohrstücke, jedes mit einer Länge von 18 Metern. Jedes Rohr wiegt zwölf Tonnen, das entspricht dem Gewicht eines Linienbusses. Sobald die Röhre unter der Erde liegt, wird eine Druckprüfung mit Wasser durchgeführt, dazu werden rund 100 000 Kubikmeter benötigt - so viel wie in 4000 Tanklastwagen passen.

© SZ vom 13.05.2017 / webe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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