Im Saal der Sparkasse:Pirsch nach Likes und Followern

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Junge Jäger Bayern veranstalten Symposium in Erding

Facebook, Instagram, Twitter und Co. machen es heutzutage einfach, sich im Internet zu präsentieren, das kommt bei der Öffentlichkeit mal besser, mal schlechter an. Um zweiteres zu vermeiden veranstalten die Jungen Jäger Bayern am Samstag, 1. September ein Social Media Symposium im Großen Saal der Sparkasse Erding. Ziel ist es, einen Leitfaden zu erstellen, der nicht nur Unerfahrenen den Umgang mit den sozialen Medien erleichtern soll, sondern auch das Bewusstsein für potenzielle Gefahren im Internet schärft. Der Erdinger Kreisjagdverband gab auf dem Landesjägertag 2018 im vergangenen März den Anstoß dazu, sich intensiver mit dem Thema auseinander zu setzen.

Spätestens seit dem Amtsantritt des amtierenden amerikanischen Präsidenten haben wahrscheinlich viele schon mal beim Durchscrollen auf Twitter oder Instagram einen Post oder ein Bild gesehen, bei dem man selbst mindestens zwei mal darüber nachgedacht hätte, ob man wirklich den entscheidenden Klick wagen sollte. Der Grad, welche Inhalte in den sozialen Medien als positiv und anregend empfunden werden und welche mit einem wütenden Kommentar oder gar einem ganzen Shitstorm versehen werden, ist äußerst schmal. Wie die richtigen Bilder mit den passenden Texten und Hashtags geschmückt werden, sodass sie beim Publikum gut ankommen, ist daher für Vereine wie die Jungen Jäger Bayern essenziell.

"Wir sehen, dass die neuen Medien immer mehr genutzt werden", sagt Thomas Schreder, Vizepräsident des bayerischen Jagdverbands und Vorsitzender des Kreisjagdverbands Erding, "ich habe selbst zwei Töchter, daher bekomme ich das sehr gut mit", fügt er hinzu. Um in der Öffentlichkeit nicht nur einzelne Personen, sondern zudem das Bild der Jagd im Allgemeinen schützen zu können, haben die Jungen Jäger zu dem Symposium einige Referenten und Experten eingeladen. Neben einer Social Media Strategin, einem Universitätslektor und einem freien Autor wird auch die stellvertretende Pressesprecherin des deutschen Jagdverbands anwesend sein. Mit Hilfe der Referenten soll eine Art Zehnpunkteleitfaden erstellt werden, der dann einheitlich an alle Kreisverbänden in Bayern geht. Damit will der Verband den Mitgliedern die Nutzung der sozialen Medien erleichtern. "Jagdszenen in der Öffentlichkeit darzustellen, ist etwas problematisch, und manche nutzen die sozialen Medien, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was sie damit lostreten können", so Schreder. "Wenn einer Schmarrn macht, wird das gerne auf andere projiziert und verallgemeinert", sagt er weiter.

Neben möglichen negativen Folgen von Inhalten und wie man denen vorbeugen kann wird bei dem Symposium im September auch besprochen, wie die Faszination der Jagd und der natürlichen Lebensräume richtig dargestellt werden kann. "Wenn ich mit meinem Hund morgens ins Revier gehe und einen wunderschönen Sonnenaufgang hab, ist das ein tolles Naturerlebnis, das gehört auch zur Jagd", so Schreder. Wie Mitglieder der Jungen Jäger oder des Kreisjagdverbände so ein Erlebnis mit der Öffentlichkeit teilen können und worauf sie achten sollten "müssen wir erst noch lernen", sagt Schreder weiter.

Der Verband und die eingeladenen Referenten und Experten hätten sich natürlich schon Gedanken zu einigen Punkten gemacht, die werden bei dem Symposium diskutiert. Die Details und die genau Umsetzung werden allerdings erst im Austausch festgelegt. Wenn alles läuft wie geplant, wird der Leitfaden dem Präsidium des bayerischen Jagdverbands vorgelegt, das dann die endgültige Entscheidung trifft. "Wir freuen uns, dass wir in Erding den Vorstoß vorangetrieben haben", so Schreder. "Das ist ein wichtiges Zeichen".

© SZ vom 29.08.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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