Im November 2018 soll es fertig werden:Investor baut und betreut Bildungszentrum

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Das neue Bildungszentrum für Gesundheitsberufe mit dem markanten Haupteingang. Im November 2018 soll es fertig sein und bezogen werden. (Foto: Renate Schmidt)

Unternehmen Goldbeck legt Pläne für Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflegeberufe vor. Das Gebäude ist als ÖPP-Modell mit dem Landkreis konzipiert und wird als Passivhaus errichtet

Von Thomas Daller, Erding

Die Pläne für das neue Bildungszentrum für Gesundheitsberufe sind fertig, das Unternehmen Goldbeck aus Bielefeld will das dreistöckige Gebäude im Baukastensystem innerhalb von 14 bis 15 Monaten errichten. Der Landkreis realisiert diese Berufsfachschule im ÖPP-Modell: Goldbeck wird das Gebäude nicht nur bauen, sondern auch über einen Zeitraum von 25 Jahren betreiben und unterhalten. Dafür fallen 22 Millionen Euro an Kosten an, die der Landkreis über 25 Jahre in Raten abbezahlt. Aktuell steht nun nur noch die Genehmigung der Regierung von Oberbayern aus. Dabei geht es um den Nachweis, dass dieses ÖPP-Modell wirtschaftlicher ist als eine herkömmliche Umsetzung.

Geplant ist die neue Schule auf einer Fläche westlich des Klinikums Erding an der Bajuwarenstraße. Im Norden des Grundstücks entstehen Parkplätze, im Süden das Bildungszentrum. Es soll als Passivhaus errichtet werden, mit nachhaltigen und ökologisch wertvollen Bauelementen. Der Baukörper verfügt über eine sehr kompakte Form, wie das bei Passivhäusern üblich ist. Der Haupteingang ist repräsentativ herausgeschnitten, die Eingangshalle erstreckt sich über zwei Stockwerke. Im Erdgeschoss befinden sich die Klassenfachräume der Altenpflege und deren Verwaltung. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind die Räume für die Krankenpflege und die Krankenpflegehilfe geplant, Verwaltung, Lehrerzimmer und Aufenthaltsräume und dergleichen. Das Bildungszentrum ist für 350 Schüler und 50 Lehrer konzipiert. Das ganze Gebäude ist nicht nur barrierefrei, sondern auch "bettengängig", damit die Schüler auch Praxisunterricht am Krankenbett erhalten können. Die Außenfassade wird mit Weißtanne aus dem Bayerischen Wald verkleidet, wobei viele Fenster eingeplant sind, um möglichst wenig künstliche Beleuchtung zu erfordern. Auf das Dach kommt eine Fotovoltaikanlage, um einen Großteil des verbrauchten Stroms selbst zu erzeugen. Von den 22 Millionen Euro, die das ÖPP-Modell kostet, verursacht der Bau etwa die Hälfte der Kosten, sagte Goldbeck-Projektmanager Niclas Mühlenstädt, die andere Hälfte fließt in Unterhalt und Betrieb.

Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) wies bei der Präsentation der Pläne im Landratsamt darauf hin, dass das Unternehmen sehr hochwertige Materialien verbaue, weil man eben 25 Jahre in der Gewährleistung sei. So werde in den Klassenzimmern beispielsweise kein billiger Teppichboden verlegt, sondern Eichenholzparkett, das langfristig günstiger sei. Darüber hinaus trage der Landkreis, obwohl er von Anfang an Eigentümer des Gebäudes sei, keinerlei Bauherrenrisiken "und wir haben Kostensicherheit", sagte Bayerstorfer. Insofern sei er sehr zuversichtlich, was die noch ausstehende Genehmigung durch die Regierung von Oberbayern betreffe. Dieses "Lebenszyklusmodell" über 25 Jahre hinweg habe gerade bei einem eigenständigen Gebäude mit klar definierter Nutzung viele Vorteile.

Die Unternehmen Goldbeck verfügt europaweit über 23 Standorte, 4600 Mitarbeiter und sechs eigene Werke. In diesen Werken, das nächste befindet sich in Ulm, werden die Bauteile selbst gefertigt und vormontiert zur Baustelle gebracht. Dort werden sie mit Kränen an den jeweiligen Stellen eingesetzt und zusammengebaut. Daher sei man sich auch sicher, die sehr zügige Bauausführung innerhalb von 14 bis 15 Monaten zu schaffen, sagte Projektmanager Niclas Mühlenstädt.

Voraussichtlicher Baubeginn soll im Sommer nächsten Jahres sein, die Hülle soll bereits im Herbst 2017 fertig werden. Am 1. November 2018 soll das Gebäude komplett fertig sein und der Schulbetrieb soll dann beginnen.

© SZ vom 14.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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