Hundesteuer in Wartenberg:Leserbrief

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Willkürliche Erhöhung

Zum Artikel "Weg mit der Bevormundung" in der SZ Erding vom 20. November

Die Hundesteuer ist eine Verbrauchs- und Aufwandssteuer, die an keinen bestimmten Zweck gebunden ist. Die Geldeinnahmen werden keinesfalls, wie vielfach angenommen, dafür verwendet, um das Tierheim zu unterstützen oder Hundekotstationen aufzustellen, sondern werden für andere Bereiche wie den Straßenbau verwendet. Weder Hundehalter noch der Tierschutz profitieren davon. Die Hundesteuer ist eine sogenannte Luxussteuer, sie kann erhoben oder erlassen werden.

Hunde sind kein Luxusgut, sondern haben in unserer Gesellschaft einen anderen Stellenwert als früher. Sie sind sozialer Partner, Lebensbegleiter, Familienmitglied. Vor allem für Alleinstehende, ältere Menschen mit wenig sozialen Kontakten bedeutet die Zuneigung zu einem Hund eine lebensbejahende Bereicherung. Durch die Beziehung zu einem Tier, insbesondere zu Hunden, können Menschen soziale Kontakte beim Gassigehen aufbauen, das Ausführen ist gesundheitsfördernd und gibt Struktur im Alltagsleben. Kinder lernen soziale Verantwortung zu Mitgeschöpfen.

Daher ist diese Art der Steuer völlig veraltet, und es ist zugleich unethisch, für Mitgeschöpfe eine Steuer zu erheben. Es betrifft nicht nur die wenigen Halter der "Listenhunde", sondern alle Hundebesitzer in Wartenberg. Diese willkürliche Erhöhung der Hundesteuer der Gemeinde Wartenberg über Nacht bedeutet zu den allgemeinen Kosten wie Futter, Pflege, Versicherungen, Tierarztkosten einen zusätzlichen Kostenfaktor, der für viele Hundebesitzer wie Rentner, Kurzarbeiter, Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Bürger eine große finanzielle Belastung.

Die Gemeinde Wartenberg ist aufgerufen worden, durch die Petition gegen die Hundesteuer von einer Erhöhung abzusehen oder ganz darauf zu verzichten. Bürgermeister und Gemeinderäte wären gut beraten, die Argumente nicht zu übergehen, sondern zu lesen und nochmals darüber nachzudenken. Dem Tierschutz die Einnahmen aus der Hundesteuer zukommen zu lassen, falls die Gemeinde auf diese Steuereinnahmen weiterhin pocht, wäre ein Schritt in die Menschlichkeit.

Andrea Gumberger-Strobl, Norbert Strobl, Josefine Adriany, Gabriele Vater - Wartenberg

© SZ vom 02.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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