Historischer Verein:Forscherpreis 2017 für Günter Fischer

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Günther Fischer aus Hörlkofen hat vom Historischen Verein Erding den Forscherpreis 2017 erhalten. Der 78-Jährige hat sich mit der Geschichte eines über tausend Jahre alten Bauernhofes im Landkreis Erding befasst: "Die Rottmanner von Rottmann". Der Preis ist mit 250 Euro dotiert, zudem ist seine 150 Seiten umfassende Arbeit als Dokumentationsschrift beim Historischen Verein erschienen und kann im Museum Erding, dem Franz Xaver Stahl Museum, im Stadtinformationsbüro, beim Historischen Verein und bei der Vereinsvorsitzenden Heike Schmidt-Kronseder ( heike.kronseder@t-online.de) für zehn Euro erworben werden (Versandgebühr 1,45 Euro).

Heike Schmidt-Kronseder sagt, dass die Jury von der akribischen Recherche und dem Schreibstil Fischers fasziniert gewesen sei. In jahrelanger Arbeit habe er zahlreiche Archive durchforstet und eine spannende Geschichte über die Familie Rottmann aufgeschrieben. "Er hat alle Stellen genau belegt und es ist doch keine Aneinanderreihung von Quellen geworden, sondern ein hoch spannender Text, der Zeitgeschichte, politisch-gesellschaftliche Historie und Bürgergeschichte widerspiegelt." Fischer zeigt zum Beispiel auf, wie sich die Rottmanner seit mehr als 1000 Jahren ihre Ehepartner aus den Familien der größeren umlegenden Bauernhöfe aussuchten und ihre Töchter und Söhne im ganzen Erdinger Land und weit darüber hinaus verheiraten. Aus der Familie sind einige berühmte Personen hervorgegangen, zum Beispiel der Begründer der Forstwissenschaft in Bayern, Simon Rottmanner, der Komponist Eduard Rottmanner und der Benediktiner Odilo Rottmanner. Der heutige große Einödhof steht inmitten einiger Felder und Wälder östlich von Hörlkofen in der Gemeinde Wörth. Nur eine geteerte Straße führt daran vorbei, wie Fischer in seiner Abhandlung schreibt. Natürlich heißt die Straße "Rottmanner Straße".

Angesichts der aufwendigen Forschungen sei man auch davon abgewichen, jungen Studenten oder Historikern den Preis zu überreichen. "Als wir 1999 den Forscherpreis einrichteten, wollten wir vor allem junge Leute bedenken, da deren Forschungen im Rahmen des Studiums sonst in der Regel in Archiven verschwindet. Bei uns beinhaltet der Preis, dass wir sie drucken und der Öffentlichkeit zugänglich machen", sagt die Vereinsvorsitzende.

© SZ vom 06.12.2017 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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