Herbstschau:Unerschütterliche Moosburger

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Von Alexander Kappen

Nun gut, es war nicht alles optimal. "Das, was Herr Petrus am Samstag und Sonntag abgeliefert hat, war eine ganz schwierige Sache", sagt Moosburgs Volksfestreferent Josef Mühlberger. Während im Bierzelt trotzdem ordentlich Betrieb herrschte, litt das Geschäft der Schausteller ein wenig unter dem schlechten Wetter.

Das änderte aber nichts daran, dass unter dem Strich alle Beteiligten - von der Stadt über den Festwirt bis zu den Schaustellern - mit der Herbstschau, die am Sonntagabend nach zehn Tagen zu Ende gegangen ist, sehr zufrieden waren.

"Das Wichtigste ist, dass nichts passiert ist, dass es keine Unfälle und schweren Verletzungen gegeben hat", bilanziert Mühlberger: "Die Leute waren gut drauf und haben friedlich gefeiert." Einzige Ausnahme sei eine Rangelei in der Nacht von Freitag auf Samstag gewesen, als ein junger, offensichtlich stark angetrunkener Mann mit einem Security-Mitarbeiter aneinander geraten und diesen geschlagen und ins Gesicht gespuckt habe.

"Ansonsten hat es wenig Klagen gegeben", so Mühlberger. Abgesehen vom vergangenen Wochenende herrschte während der Herbstschau bestes Sommerwetter, und auch wenn manche vielleicht bemängeln mögen, es sei fast zu heiß gewesen, sah Festwirt Christian Krämmer darin kein großes Problem. Er habe keinerlei Einbußen im Vergleich zum Vorjahr registriert und nur festgestellt, "dass wir diesmal halt ein bisserl mehr Limo statt Bier verkauft haben". Das warme und sonnige Wetter während der ersten sieben Tage sei "in jedem Fall besser als Regen". Abgesehen davon habe er festgestellt, dass die Gäste in Moosburg ihren Herbstschaubesuch ohnehin nicht allzu sehr vom Wetter abhängig machen: "Der Moosburger ist wetterresistent, er steht zu seinem Fest. Wenn er sich für Dienstag vorgenommen hat, dass er hingeht, dann geht er am Dienstag hin." Die Herbstschau sei eben ein kleines, "bürgernahes Volksfest, zu dem die Leute aus der Umgebung kommen, weil jeder jeden kennt - Moosburg ist ein ganz stabiles Fest ohne Schwankungen".

Das belegt auch die Tatsache, dass viele Schausteller der Herbstschau bereits seit langer Zeit die Treue halten. "Zum Beispiel die Wurf- und die Spickerbude sind seit Jahren dabei und kommen immer wieder, das ist schon eine familiäre Atmosphäre", sagt Josef Mühlberger. In einer solchen sind auch kleinere Probleme schnell ausgeräumt. Den Betreiber des "Bullenreiten" etwa habe man wegen seiner lauten Musik "ein bisschen einbremsen müssen", sagt Platzmeister Martin Holzner. Und am Sonntag hätten abends ein paar Schausteller schon früher mit dem Abbau begonnen, weil das Wetter so schlecht war. Er könne das verstehen, "den ganzen Tag im Regen warten, ist nicht schön, aber wenn noch Leute am Platz sind, will ich nicht, dass jemand mit den Fahrzeugen drauf fährt".

Trotz des verregneten Abschlusses seien die Schausteller "unter dem Strich zufrieden gewesen", versichert Mühlberger, das hätten ihm einige am Sonntagabend bestätigt. Auch er selbst zog eine positive Bilanz. "Wir sind nicht das Oktoberfest und auch das Gillamoos und Straubing spielen in einer anderen Liga", sagt er, "aber im Vergleich mit Volksfesten unserer Größe können wir uns schon sehen lassen". Als Beispiel nannte er etwa die tolle Stimmung beim Auftritt der Cagey Strings und das Feuerwerk, "das von den Leuten sehr gelobt worden ist".

© SZ vom 20.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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