Haushalt 2016:Geothermie steht auf eigenen Beinen

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Der Pachtvertrag für das Leitungsnetz mit Steag New Energies garantiert dem Zweckverband steigende Erlöse

Von Antonia Steiger, Erding

Der Zweckverband für Geothermie Erding, dessen wichtigste Aufgabe es ist, gemeinsam mit dem Unternehmen Steag New Energies die Erding mit Wärme aus dem Erdinneren zu versorgen, steht finanziell auf eigenen Füßen. Die Gesellschafter, die Stadt und der Landkreis Erding, müssen schon seit Jahren keine Umlage mehr zahlen. Und so ist es auch für 2016 und alle weiteren Jahre geplant. Künftig, so kündigte es OB Max Gotz (CSU) als Verbandsvorsitzender an, werde man auf den Beschluss verzichten, dass keine Umlage erhoben wird. Der Zweckverband macht sogar Gewinn: 1,05 Millionen Euro sollen es 2016 sein. Sie fließen in die Tilgung von Krediten.

Der Zweckverband baut die Fernwärmeleitungen in Erding und verpachtet sie dann an die Steag New Energies. Diese Pachterlöse sind die wichtigste Einnahmequelle für den Zweckverband: 3,1 Millionen Euro sollen 2016 in die Kassen fließen, das hat Geschäftsführer Alois Gabauer errechnet. Sein Optimismus gründet sich auf sein Wissen um einen Vertrag des Zweckverbandes mit Steag New Energies mit 20 Jahre Laufzeit, demzufolge der Zweckverband in den zweiten zehn Jahren eine höhere Pacht verlangen darf. Diese zweiten zehn Jahre sind 2015 angebrochen. Weitere 460 000 Euro soll der Zweckverband über den Verkauf von Thermalwasser einnehmen, Abnehmer ist natürlich die Therme Erding.

Trotz dieser guten Aussichten wird der Zweckverband jedoch einen Kredit in Höhe von 2,3 Millionen aufnehmen müssen, um die Investitionen zu bezahlen, die schon für 2015 geplant und nun 2016 umgesetzt werden sollen: Für 2,9 Millionen Euro soll das Geothermieheizwerk unter anderem um eine weitere Wärmepumpe und einen Wärmespeicher erweitert werden, Damit wird die Betriebssicherheit erhöht, was sich laut Gabauer sowohl für Steag New Energies als auch für den Zweckverband rechnet. Wie die Installierung der neuen Wärmepumpe war auch der Bau eines 200 Kubikmeter fassenden Thermalwasserspeichers schon 2015 geplant. Er soll dabei helfen, die erweitere Therme kontinuierlich mit Wasser zu versorgen. Auch diese Maßnahme ist für 2016 vorgesehen und wird 285 000 Euro kosten. Eine knappe Million wird in die Wassertechnik

Natürlich soll auch das Leitungsnetz weiter ausgebaut werden. Dieser Ausbau hatte sich laut Gabauer zuletzt etwas verzögert, unter anderem weil sich die Entwicklung des Baugebiets an der Sigwolfstraße verlangsamt hatte. Grund ist die Hochwasserproblematik, die zunächst geklärt werden muss. Daher wächst das Leitungsnetz im laufenden Jahr nur um vergleichsweise mickrige 200 Meter. 500 000 Euro will der Zweckverband jedoch 2016 ausgeben, um Häuser unter anderem im Gewerbegebiet Erding-West und in Altenerding Süd ans Netz anzuschließen.

Keinen Zweifel ließen der Geschäftsführer Alois Gabauer und der Vorsitzende Max Gotz, der sich in diesem Amt mit Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) abwechselt, daran, dass sie mit einer weiterhin positiven Entwicklung der Geotherme in Erding rechnen. Man habe einen kühlen Kopf bewahrt und das Projekt umgesetzt, an das sich kein Privater herrangetraut hätte, sagte Gotz. Nicht nur die höheren Pachterlöse, sondern auch die noch zu erwartenden Erweiterungen der Therme Erding stimmen die Verantwortlichen optimistisch. Denn mit jeder Erweiterung der Therme steigt auch die Menge an Thermalwasser, das der Zweckverband an die Therme verkauft. Darüber hinaus ist aber auch der Wärmebedarf an der Therme höher, zum Beispiel wenn dort möglicherweise ein weiteres Hotel gebaut wird.

© SZ vom 02.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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