Großeinsatz:Fliegerbombe entschärft

Lesezeit: 2 min

Weiträumig wurde das Gelände rund um den Fundort der Bombe abgesperrt. Die Polizei war mit zehn Streifen vor Ort. (Foto: Antonia Steiger)

Am Erdinger Eisstadion stoßen Baggerfahrer am Mittwochnachmittag auf eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Wegen der starken Sonneneinstrahlung muss sie sofort entschärft werden. In vier Stunden ist es geschafft

Von Antonia Steiger, Erding

Der Fund einer Fliegerbombe hat am Mittwochnachmittag in Erding für Aufregung gesorgt, doch schon wenige Stunden später herrschte wieder Ruhe: Binnen vier Stunden nach ihrem Fund war die 250 Kilo-Sprengbombe aus dem Zweiten Weltkrieg bereits entschärft.

Es sei ein eher kleineres Kaliber gewesen, sagte ein Sprecher der Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Bauarbeiter waren bei Baggerarbeiten in der Nähe des Erdinger Eisstadions auf sie gestoßen und hatten die Arbeiten umgehend eingestellt. Dort laufen derzeit die archäologischen Voruntersuchungen für eine neue Dreifachhalle, deren Bau der Erdinger Stadtrat erst vor wenigen Monaten beschlossen hatte. Am Nachmittag gegen 15.45 Uhr war ein Arbeiter auf die Bombe gestoßen. Umgehend wurde die Polizei verständigt, die laut dem Sprecher "mit allem, was zur Verfügung stand", ausgerückt war. Etwa zehn Streifen kümmerten sich darum, dass keinem Menschen etwas passierte. Wie der Polizeisprecher weiter sagte, wurde das nahegelegene Erdinger Schwimmbad nicht evakuiert, jedoch die Kleingartenanlage. Beamte gingen durch die Anlage und forderten Kleingärtner und Besucher auf, die Anlage zu verlassen. Die Feuerwehren aus Erding, Langengeisling und Niederding unterstützten die Polizei mit zahlreichen Kräften. Der Rettungsdienst wurde laut Polizei ebenfalls informiert, um Rettungskräfte bereit zu halten.

Die Evakuierungsmaßnahmen seien jedoch in einem etwas kleineren Rahmen als zunächst geplant umgesetzt worden, weil die Bombe ein kleineres Kaliber als zunächst befürchtet gehabt habe, sagte der Sprecher. Dennoch entschieden sich die Experten dafür, das Gelände rund um den Fund in einem Radius von 300 Meter abzusperren, um alle möglichen Gefahren für die Bevölkerung zu verhindern. Und auch der Flughafen München wurde informiert, da bis zu einer Höhe von 1000 Metern kein Flugverkehr über den Ort des Geschehens stattfinden darf. Die Bewohner im angrenzenden Langengeisling wurden per Durchsage aufgefordert, die Häuser nicht zu verlassen und Fenster und Türen geschlossen zu halten

Die Polizei hatte sofort das Sprengkommando verständigt. Es verschaffte sich einen Überblick, wie die Polizeiinspektion Erding mitteilt, und habe festgestellt, dass die Bombe aufgrund der starken Sonneneinstrahlung zeitnah entschärft werden müsse. Bis nach der Entschärfung ließen Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehren auch keine Autofahrer mehr in die Nähe des Fundortes. In dessen unmittelbarer Nähe im Norden Erdings befinden sich das Schwimmbad, das Eisstadion, die Kleingartenanlage mit Biergarten und ein weiterer Biergarten. Für einige Stunden waren die Abläufe rund um das stark frequentierte Schwimmbad gestört, doch schon kurz nach 20 Uhr konnte die Polizei Entwarnung geben. Die Bombe war entschärft, die Sperrungen wurden aufgehoben.

Das dürfte nicht der einzige derartige Fund in Erding in den kommenden Jahren gewesen sein: Der Fundort der Fliegerbombe liegt in der Nähe des Erdinger Fliegerhorstes. Auch dort soll eines Tages gebaut werden, wenn der neue Kreuzungsbahnhof für Erding im Zuge des S-Bahn-Ringschlusses gebaut wird. Schon jetzt darf als gesichert gelten, dass auf dem Militärgelände und in seiner Umgebung etliche noch unentdeckter Sprengsätze im Untergrund lagern.

© SZ vom 21.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: