Gesundheitsbericht:Zu wenig gegen Masern geimpft

Im Landkreis könnten Fälle immer wieder auftreten

Dringenden Nachholbedarf haben die Menschen im Landkreis Erding im Vergleich mit anderen bayerischen Landkreisen bei der Impfung gegen Masern, das teilt das Landratsamt Erding mit und beruft sich dabei auf den jährlich von der Gesundheitsregion Plus erstellte Gesundheitsbericht. Der Bericht zeige aber auch, dass die Menschen im Landkreis Erding "ziemlich gesund" seien. Laut dem Allgemeinmediziner Elmar Gerhardinger, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Erding, sind Masern "eine hochansteckende Viruserkrankung". Sie gehöre zu den Kinderkrankheiten, das mache sie aber nicht harmlos. Im Verlauf einer Masernerkrankung kommt es demnach häufig zu Lungenentzündungen und Mittelohreiterungen. Eine gefährliche Spätfolge werde oft unterschätzt: "In einigen Fällen tritt Jahre nach der akuten Masernerkrankung eine generalisierte Gehirnentzündung mit Todesfolge auf." Insbesondere Kinder, die Masern in ihrem ersten Lebensjahr durchmachen, seien gefährdet, so wird Gerhardinger in dem Schreiben zitiert. Weil man gegen Masern erst ab dem elften Lebensmonat impfen könne, sei die vorbeugende Impfung der Kontaktpersonen wichtig, um eine Übertragung zu vermeiden.

94 Prozent der Erstklässler hatten laut Heribert Stich, Leiter des Gesundheitsamtes Erding, die erste Masernimpfung erhalten, aber nur bei 90 Prozent sei auch die zweite Impfung erfolgt. Das sei nicht ausreichend. Bei einer Rate von weniger als 95 Prozent sei immer wieder mit Masernerkrankungen zu rechnen. Laut Mitteilung werden die Impfausweise bei der Einschulungsuntersuchung überprüft. "Bei allen, die nach 1975 geboren sind, sollten zwei Masernimpfungen, meist in Verbindung mit Mumps, gegebenenfalls auch mit Röteln, vermerkt sein", heißt es weiter.

© SZ vom 11.04.2018 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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