"Mit dem Rad zur Arbeit":ADFC und AOK bringen uns in Bewegung

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Den vollen Ständern am Erdinger Bahnhof zu urteilen, fahren viele Bahnfahrer mit dem Radl dorthin. (Foto: Renate Schmidt)

Start der diesjährigen Aktion: Unternehmen können sich noch beteiligen

Von Jan-Hendrik Mayer, Erding

Das Auto am Morgen vor dem Haus oder in der Garage stehen lassen und sich stattdessen lieber aufs Fahrrad schwingen, um in die Arbeit zu kommen - das spart mitunter nicht nur Nerven, sondern ist gut für die körperliche Fitness und schont ganz nebenbei die Umwelt. Mit der Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" rufen die Krankenkasse AOK und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Menschen dazu auf, wieder häufiger mit dem Rad zu fahren. An mindestens 20 Arbeitstagen sollen die Teilnehmer den gesamten Weg in den Betrieb beziehungsweise das Stück zum Bahnhof oder zum Treffpunkt der Fahrgemeinschaft radeln. Zu gewinnen gibt es Urlaubsreisen, Räder und Radzubehör. Die Aktion findet vom 1. Mai bis zum 31. August statt und dauert damit einen Monat länger als bisher.

"Wer vielleicht Bedenken hatte, er würde die 20 Tage aufgrund schlechten Wetters nicht schaffen, kann nun beruhigt sein", sagt Angela Adelsperger-Birk von der AOK Erding. "Theoretisch kann man sogar noch im Juli anfangen, der Einstieg ist jederzeit möglich." Mitmachen kann jeder, ganz gleich ob schon seit Jahren begeisterter Radler oder ob Anfänger, der seinen inneren Schweinehund überfahren möchte. Glaubt man Horst Weise, dem Vorsitzenden des ADFC Erding, gelingt letzteres am besten, wenn man mit Kollegen im Team fährt, die sich gegenseitig motivierten. Eine Voraussetzung ist das aber nicht, Einzelfahrer sind ebenso erwünscht. Teilnehmer müssen lediglich einen "Aktionskalender" ausfüllen und diesen, falls am Gewinnspiel interessiert, bis zum 19. September bei der AOK abgegeben. Die Kalender sind entweder in der Firma oder in jeder Geschäftsstelle der Krankenkasse erhältlich. Eine Anmeldung ist auch online auf www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de möglich.

Adelsperger-Birk weist daraufhin, dass es nicht das Ziel der Aktion sei, möglichst viele Kilometer zurückzulegen, sondern Bewegung und Aktivität in den Alltag zu integrieren. Denn wer sich täglich eine halbe Stunde lang bewege, steigere bereits seine Fitness. Außer den Auswirkungen auf die eigene Gesundheit ist der Verzicht aufs Auto auch ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz, da weniger schädliches Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre gelangt. Auf der Aktionsseite im Internet kann sich jeder Einzelne ausrechnen, wie viel CO₂ er einspart. Im vergangenen Jahr sind so bundesweit 4,6 Millionen Kilogramm des Treibhausgases vermieden worden. Der Rechner zeigt auch an, wie viele Kalorien man beim Strampeln auf dem Sattel durchschnittlich verbraucht.

Trotz aller guter Argumente ist ein Grund, warum es eben doch nicht geht, mit dem Rad zu fahren, meist schnell gefunden. Die Veranstalter greifen das mit einer Verlosung auf und ermutigen alle Teilnehmer, noch bis Ende Mai ihre "faulste Ausrede" unter dem Hashtag #mdrza in sozialen Netzwerken zu posten. Dass es zum Beispiel schwierig sei, flott von der Kreisstadt nach München zu kommen, lässt Weise nicht mehr zu. Auf der Internetseite des ADFC Erding finden sich drei "Expressrouten", asphaltierte und gut ausgebaute Wege, auf denen Radfahrer schnell in die Landeshauptstadt kommen. Derzeit arbeite man an einer entsprechenden Route zwischen Dorfen und Erding. Außerdem empfiehlt Weise allen Teilnehmern, reflektierende Kleidung zu tragen und regelmäßig das Licht am Rad zu überprüfen.

Etwa eine Woche nach dem Auftakt am Münchner Flughafen hätten bereits 43 Unternehmen aus dem Landkreis ihr Interesse signalisiert, so Adelsperger-Birk. Sie ist zuversichtlich, dass sich diese Zahl noch verdoppeln wird. Im vergangenen Jahr haben 430 Menschen aus 80 Firmen im Landkreis mitgemacht. "Da ist aber noch Luft nach oben. Zehn Prozent mehr Teilnehmer wären super", sagt Adelsperger-Birk.

© SZ vom 11.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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