Gelände des Bauspielplatzes:Dach über dem Kopf

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Das Kinder- und Jugendhaus der Arbeiterwohlfahrt steht im Rohbau. Der Kreisverband Erding rechnet fest damit, dass die veranschlagten Kosten von 1,4 Millionen eingehalten werden. Im November soll Tag der offenen Tür sein

Von Regina Bluhme, Erding

Neben der Erdinger Kleingartenanlage in den Geislinger Ängern wächst ein interessantes Projekt aus dem Boden. Auf dem Gelände des Bauspielplatzes errichtet die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ein Kinder- und Jugendhaus. Grundsteinlegung war im Mai, jetzt steht das Gebäude in Holzständerbauweise. Für November ist ein Tag der offenen Tür geplant, in den Weihnachtsferien soll der Betrieb losgehen, so hofft zumindest Fritz Steinberger, der Vorsitzende des AWO-Kreisverbands. Laut seiner Auskunft können die veranschlagten Kosten von 1,4 Millionen Euro eingehalten werden.

Gleich am Eingang zu dem riesigen Gartengrundstück, auf dem in den Ferien Kinder gerne ihre Hütten zimmern, ist seit Mai eine echte Baustelle eingerichtet. Das neue Gebäude hat neben dem großen Aufenthaltsraum eine Toilettenanlage, Waschräume und auch einen Bereich zum Warmhalten von Catering-Gerichten. "Es geht in erster Linie um die Betreuung von Kindern und Jugendlichen", erklärt Fritz Steinberger. Zugleich soll das Gebäude aber auch künftig von sozialschwächeren Familien und Migranten, aber auch von Vereinen oder Organisationen genutzt werden können, "die sich für Feiern oder Zusammenkünfte kein Wirtshaus leisten können", so Steinberger.

Ein Kinder- und Jugendhaus errichtet die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in den Geislinger Ängern. Wenn alles glatt läuft, soll das Gebäude in den Weihnachtsferien bezugsfertig sein. In den vergangenen Tagen wurde die Folie für die künftige Dachbegrünung angebracht. (Foto: Renate Schmidt)

Auch für sportliche Aktivitäten sei der große Raum geeignet, zum Beispiel für Gymnastik. Oder auch für Schulabschlussfeiern. Mit exakt 199 Sitzplätzen kann der große Raum für Gäste bestuhlt werden.

Auf keinen Fall wolle man mit der örtlichen Gastronomie in Konkurrenz treten, betont der AWO-Kreisvorsitzende. "Wir verfolgen keinerlei wirtschaftliche Ziele." Im Blick habe die AWO zum Beispiel auch die Integration von Flüchtlingsfamilien, die dort zum Beispiel ihre Feste ungestört feiern könnten. Das barrierefrei zugängliche Gebäude soll zudem zwei Terrassen und ein begrüntes Dach erhalten.

Grundsätzlich soll das Haus den Kindern und Jugendlichen bei schlechtem Wetter ein Dach überm Kopf anbieten, auch eine Hausaufgabenbetreuung wird überlegt. Das Ziel sei, das Haus von Dienstag bis Samstag zu öffnen, sagt Fritz Steinberger. "Langfristig angesteuert"werde eine ganzjährige Öffnung sowie eine Betreuung durch "einen festen Sozialpädagogen".

Bei einem Tag der offenen Tür soll das Haus der Öffentlichkeit vorgestellt werden. "Wir steuern Mitte November an", sagt der 73-jährige AWO-Kreisvorsitzende. Richtig in Betrieb gehen werde das Haus, wenn weiter alles glatt läuft, in den Weihnachtsferien.

Der Innenraum wurde großzügig gestaltet. (Foto: Renate Schmidt)

In einem nächsten Schritt soll dann das weitläufige Außengelände auf dem Grundstück in den Geislinger Ängern modelliert werden, so Steinberger. Eventuell könne zum Beispiel der Erdaushub fürs Jugendhaus als künftiger Schlittenhügel dienen.

1,4 Millionen Euro sind für das Projekt veranschlagt. "Und den Kostenrahmen können wir auf jeden Fall auch halten", betont Fritz Steinberger. Und das, obwohl die AWO "bis jetzt ohne öffentliche Zuschüsse ausgekommen ist", wie er hinzufügt. Gebaut werde mithilfe von Spenden und "ganz viel Eigenleistung". Steinberger selbst ist nahezu täglich auf der Baustelle anzutreffen. Er vertrete schließlich den Bauherrn, sagt der 73-Jährige. "Bei mir laufen die Fäden zusammen, im Moment bin ich zugleich Bauleiter, Sicherheitsbeauftragter und zuständig für Erste Hilfe". Nur selber am Bau mitanpacken, das schaffe er dann doch nicht mehr.

© SZ vom 24.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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