Gebrauchtwarenhaus:Rentabel rentiert sich

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"Wir nehmen nicht alles an", betont Caritas-Kreisgeschäftsführerin Carolin Dümer. Die gebrauchten Kleider, die Möbel oder das Geschirr müssen in einem einwandfreien Zustand sein. Das zahlt sich letztendlich aus. (Foto: Renate Schmidt)

Der Laden der Caritas verbindet Secondhand, Nachhaltigkeit und soziale Integration. Diese Mischung kommt in Erding gut an. Der Standort an der Otto-Hahn-Straße hat sich laut Kreisgeschäftsführung bewährt

Von Regina Bluhme

Secondhand-Mode ist in. Röcke, T-Shirts oder Hosen aus zweiter Hand sind im Moment auch online der Renner. Wer in Erding guterhaltene Kleidung spenden und dabei vor Ort Menschen mit Handicap einen Arbeitsplatz sichern will, kann das beim Caritas-Kaufhaus Rentabel tun. In den Räumen an der Otto-Hahn-Straße gibt es neben Büchern, Möbel oder Geschirr zum Schnäppchenpreis aktuell auch Frühjahrsmode. Das Geschäft läuft gut.

"Wir sind in Erding sehr zufrieden mit dem Geschäftsverlauf", sagt Carolin Dümer, Kreisgeschäftsführerin der Caritas Freising und somit auch zuständig für die Rentabel-Kaufhäuser in Erding und Freising. Der Umzug des Erdinger Ladens 2015 an die Otto-Hahn-Straße sei eine gute Entscheidung gewesen, so Dümer. Denn der Standort gleich beim Aruso-Jobcenter und einem großen Discounter habe sich bewährt.

"Spenden - kaufen - Gutes tun" - unter diesem Slogan macht die Caritas Werbung für ihr Gebrauchtwarenhaus, das unter anderem "pfiffige Frühjahrsmode für Minis und Maxis, Bücher, Möbel oder ein neues Kaffee-Service" im Angebot habe. "Unser abwechslungsreiches Warenangebot verändere sich kontinuierlich und bietet immer wieder Überraschungen", heißt es in einer Pressemitteilung der Caritas. Eins bleibe jedoch immer gleich, betont Carolin Dümer: "Wir achten sehr darauf, dass nur sehr gute und einwandfreie Sachen abgegeben werden." Bei Möbelspenden, die von Rentabelmitarbeitern gratis abgeholt werden, komme es deswegen manchmal zu kleinen Streitigkeiten. Da stoße auf Unverständnis, wenn jemand seine 20 Jahre alte durchgesessene Couch loswerden will, und das Möbelstück dann vom Caritasmitarbeiter abgelehnt werde. "Aber wir können nicht alles nehmen. Unsere Kunden haben ein Anrecht auf schöne, gut erhaltene Möbel", betont Dümer. Für Entrümpelungen gebe es den Caritas Entsorgungsdienst, der dann allerdings etwas koste.

Doch nicht nur der Preis spiele eine Rolle. Es geht auch um Nachhaltigkeit, heißt es in der Pressemitteilung. Rentabel biete die Gelegenheit, "sich mit gut erhaltenen, gebrauchten Dingen einzudecken". Zugleich unterstütze der Einkauf das soziale Leben der Stadt. "Wir leben Integration." Das Rentabel-Team besteht aus Langzeitarbeitslosen, Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen, Ehrenamtlichen sowie sozial- und arbeitspädagogisch geschulten Betreuern "allesamt aus Oberbayern und der großen weiten Welt", so die Pressemitteilung. Gerade für Menschen, die schon lange ohne Job oder aufgrund einer Krankheit nur eingeschränkt einsatzfähig seien, stelle der Arbeitsplatz bei Rentabel, und sei es nur für ein paar Stunden, einen wichtigen Halt in ihrem Leben dar. Gerade für diese Menschen sei es sichtig, dass sie eine Tagesstruktur hätten, die ihnen helfe im Kampf gegen die Drogensucht oder Depression.

Finanziert wird das Gebrauchtwarenhaus über das Jobcenter und die Regierungs von Oberbayern und dann natürlich über den Verkaufserlös. In Freising stand bis vor kurzem das Rentabel auf der Kippe. Nun wird sich der Landkreis Freising über eine Laufzeit von fünf Jahren finanziell beteiligen. "Dadurch sind wir jetzt abgesichert, das gibt uns Spielraum", freut sich Dümer. In Erding gibt es von Seiten des Landkreises keine Zahlungen, aber in Erding sei die Lage auch so in Ordnung, sagt Carolin Dümer, "in Erding ist es okay".

Das Caritas-Kaufhaus Rentabel an der Otto-Hahn-Straße 21 in Erding ist Dienstag bis Freitag jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet

© SZ vom 29.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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