Frühschoppen am Sonntag:Rekordhaushalt mit solider Basis

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Derzeit noch nicht abschätzbar ist, wie viel die Sanierung der Brücke an der Landshuter Straße über die Sempt kosten wird. (Foto: OH)

CSU-Stadtrat Hermann Schießl ist trotz zahlreicher geplanter Projekte nicht Bange um Erdings Finanzkraft in der Zukunft

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Obwohl der Haushalt der Stadt Erding in diesem Jahr alle Rekorde sprengt und zum Beispiel mit der Verlegung des S-Bahnhofes und der Konversion des Bundeswehrgeländes noch ein paar große, teure Projekte anstehen, ist CSU-Stadtrat Hermann Schießl nicht Bange, was die Zukunft angeht. "Wir brauch keine Angst haben, weil wir auch in Zukunft wie bisher solide haushalten werden", sagte er beim traditionellen CSU-Frühschoppen am Sonntag.

"Das bisschen Haushalt besteht heuer aus 550 Seiten", sagt Schießl. Vor rund zehn Jahren habe man die 100-Millionen-Grenze beim Gesamthaushalt geknackt, in diesem Jahr seien es schon 136 Millionen Euro. Dem würden aber auch derzeit rund 80 Millionen Euro Rücklagen gegenüber stehen, die aber wegen einiger "Generationenprojekte", wie beispielsweise die Nordumfahrung samt Anbindung an die Stadt und dem Hochwasserschutz mit dem Damm bei Wörth, sowie dem "Jahrhundertprojekt" S-Bahnhof-Verlegung, in den nächsten Jahren schrumpfen würden.

Aber es würden nicht nur enorme Ausgaben anstehen, auch die Einnahmenseite sei, dank der boomenden Wirtschaft auch im Landkreis, sehr solide. So bekommen man als Anteil an der Einkommensteuer rund 25 Millionen Euro vom Bund, an Gewerbesteuer rechne man mit 28 bis 30 Millionen Euro. Dem gegenüber stünden in diesem Jahr Baumaßnahmen in Höhe von geplanten 32 Millionen Euro. "Große Batzen" würden für die Rathauserweiterung auf der gegenüber liegenden Seite an der Landshuter Straße mit zwei Millionen verwendet - bei sieben Millionen Euro Gesamtkosten. Acht Millionen koste 2018 die Generalsanierung der Schule am Lodererplatz, welche insgesamt auf 20 Millionen geschätzt werde. Allerdings ohne den dazu gehörenden Turnhallenkomplex. Eine neue Dreifachturnhalle sei nördlich des Eisstadions zwar beschlossen, allerdings stünden dafür heuer nur 300 000 Euro Planungskosten im Haushalt. Sie werde aber voraussichtlich nur als Sport- und nicht als Wettkampfhalle errichtet. Mit 4,5 Millionen schlage die Stadtparksanierung zu Buche. Ob tatsächlich heuer 32 Millionen an Baukosten ausgegeben werden, bezweifelt Schießl. "Erfahrungsgemäß sind es im Durchschnitt nur rund zehn Millionen". Die erste Tranche von acht Millionen Euro, bei 36 Millionen insgesamt als Anteil der Stadt bei der S-Bahn-Verlegung, sei davon unberührt.

Ein Thema erst für den nächsten Stadtrat sei die Konversion des Fliegerhorstgeländes, die einmal "Abermillionen Euro" verschlingen werde. Derzeit würden dazu Verhandlungen mit dem Bund laufen, Ziel sei, dass die Stadt das komplette Gelände kaufe.

Ein eigenes Kapitel seien die sanierungsbedürftigen Brücken im Stadtgebiet. Die Fehlbachbrücke sei schon im Bau. Vor allem die Semptbrücke an der Landshuter Straße am Schönen Turm sei derzeit nicht kalkulierbar, da man ihren Zustand erst noch genauer untersuchen müsse. CSU-Stadtrat Burkhard Köppen nannte sie eine "Wundertüte", die sehr teuer kommen könne und zudem mindestens ein ähnliches Verkehrsproblem verursachen werden wie der Abriss der Fehlbachbrücke.

© SZ vom 22.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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