Freiwillige sind zu jung:Schulweg ohne Schülerlotsen

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Neue gesetzliche Vorgabe bereitet in Altenerding Probleme

Von Isabel Käsbauer, Altenerding

Der Schulweg der Carl-Orff-Grundschüler wird künftig nicht mehr von Schülerlotsen gesichert. Der Grund dafür sind die fehlenden Freiwilligen für das Ehrenamt. Bisher war es üblich, dass Schüler ab der siebten Klasse der Mittelschule Altenerding die Aufgabe übernahmen. Jetzt wurden jedoch die gesetzlichen Vorgaben der Polizei geändert, wie die Schulleiterin der Mittelschule, Karin Rausch, mitteilte. Es dürften nur noch Schüler der neunten Klasse diese Aufgabe übernehmen.

Im Sommer hatte Rausch noch mitgeteilt, dass es mehr Freiwillige als zu vergebende Plätze gebe. Diese Freiwilligen wären jedoch alle aus der siebten und achten Klasse gewesen. "Natürlich finde ich es schade, dass das Programm eingestellt werden musste", so Rausch. "Jedoch finde ich die neuen gesetzlichen Vorgaben berechtigt." Jüngere Schüler seien von den Verkehrsteilnehmern oft nicht respektiert worden: "Die Schüler der neunten Klasse werden alleine aufgrund ihrer größeren Statur schon mehr angesehen", sagte Rausch. Die Respektlosigkeit der anderen Verkehrsteilnehmer sei vor allem für die Schülerlotsen gefährlich gewesen.

Dass bei den neunten Klassen kein Interesse bestehe, begründet die Schulleiterin damit, dass die Schüler in dieser Jahrgangsstufe für den kommenden Abschluss lernen müssten sowie Berufspraktika und Projekte absolvieren müssten.

Unter dieser Entwicklung müssen die Grundschüler leiden. Denn der Schulweg ist so an einigen Stellen gefährlich. Ulrike Willenbring, Lehrerin an der Mittelschule und Organisatorin des Schülerlotsendienstes, weist besonders auf eine Stelle hin: "An der Zugspitzstraße Ecke Wendelsteinstraße biegen die Autofahrer oft zu schnell und zu unvorsichtig ab." Fallen lassen will die Mittelschule die Schülerlotsenaktion nicht: "Wir bleiben dahinter und werden weiterhin nachfragen, ob sich Schüler dafür engagieren wollen", sagte Willenbring.

Die Grundschulleiterin Christine Triska Kowol sagt, es gäbe noch keine konkreten Pläne, wie die Mittelschüler ersetzt werden könnten. Die Grundschulleitung wolle aber zusammen mit dem Elternbeirat eine Lösung finden. Denn viele Eltern seien über die Situation besorgt: "In den vergangenen Wochen erreichten uns viele Fragen", sagte Stefan Schaaf, der Elternbeiratsvorsitzende. "Viele Eltern wollen wissen, wieso das Programm eingestellt wurde." Der Elternbeirat habe sich schon mit den Thema befasst und hätte einige Ideen, wie der Schulweg wieder sicherer gemacht werden könnte, sagt Schaaf. Sie hätten früher schon einmal angefragt, ob Eltern oder Rentner die Aufgabe der Schülerlotsen übernehmen wollen, jedoch habe sich niemand gemeldet. Das hätte daran gelegen, dass damals noch keine Dringlichkeit bestand. Schaaf hofft das sich dies nun mit der neuen Situation ändert.

© SZ vom 15.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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