Fliegerhorst verabschiedet sich:Schrannenplatz im Fackelschein

An diesem Samstag steht die Bundeswehr im Mittelpunkt

Von Antonia Steiger, Erding

Fünfeinhalb Jahre liegt die Entscheidung des Verteidigungsministeriums zurück, außer vielen anderen Bundeswehrstandorten auch den Fliegerhorst Erding aufzulösen. Die Bundeswehrreform gilt mitnichten überall als geglückt, rückgängig wird sie jedoch nicht gemacht. Seit Jahren vollzieht sich daher ein Rückzug auf Raten. Zum Ende dieses Jahres wird der Stab des Waffensystemunterstützungszentrums 1 um Kommandeur Stefan Schmidt-Schickhardt Erding verlassen - ein bedeutender Einschnitt. So bedeutend, dass die Soldaten sich an diesem Samstag von Erding und seinen Bürgern verabschieden wollen. Nicht etwa still und leise, sondern spektakulär mit Fackelschein und Marschmusik.

Alles dreht sich an diesem Samstag in der Innenstadt um die Bundeswehr: Um 10 Uhr beginnt eine Ausstellung auf dem Schrannenplatz, wo ein Starfighter die Blicke auf sich ziehen wird. Die am Fliegerhorst stationierten Einheiten gewähren Einblick in ihre Arbeit. Im Frauenkircherl ist gleichzeitig eine Ausstellung zu sehen, die daran erinnert, dass die Amerikaner vor 60 Jahren den Fliegerhorst an die Luftwaffe übergeben haben. Auch dieses Jubiläum ist ein Grund dafür, dass die Bundeswehr schon jetzt Abschied nimmt, auch wenn sich der Abzug noch über Jahre hinziehen wird.

Am Abend wird es richtig feierlich: In einer abgedunkelten Stadt marschieren Soldaten im Fackelschein auf dem Schrannenplatz ein, das Gebirgsmusikkorps liefert dazu den passenden Sound. Auch die Bürger können teilhaben an diesem feierlichen Moment: Sie bilden am Schrannenplatz ein großes U und können den Soldaten mit Taschentüchern hinterherwinken, wenn sie durch den Schönen Turm abziehen.

© SZ vom 20.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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