Fliegerhorst:"Eröffnung Anfang Oktober"

Aufbau des Flüchtlingszentrums am Fliegerhorst braucht noch seine Zeit

Am Samstag hat die Bundesregierung eilig beschlossen, am Fliegerhorst Erding eine große Notunterkunft für bis zu 5000 Flüchtlinge einzurichten. An diesem Mittwoch ist die erste offizielle Presseerklärung einer Bundesbehörde zum "Warteraum Erding" herausgegeben worden. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Nürnberg, dem die geplante Einrichtung unterstellt worden ist, teilte mit, dass am Fliegerhorst "zunächst Platz für rund 1500 Personen" geschaffen werde und die "Eröffnung für Anfang Oktober vorgesehen" sei.

Die eigentlichen Aufbauarbeiten haben offenbar noch nicht begonnen. Ein Projektstab von Technischem Hilfswerk, Bundeswehr und Deutschem Roten Kreuz ist weiterhin in der Vorbereitungsphase. Die Pressestelle des Fliegerhorsts bestätigte, dass noch immer nicht entschieden ist, wie der Zugang von außen zum geplanten Flüchtlingsquartier mitten im weitläufigen Fliegerhorstgelände erfolgen soll. In Bayern neu ankommende Flüchtlingen sollen am Fliegerhorst in 18 halbrunden, je 500 Quadratmeter großen Flugzeughallen aus Beton für maximal drei Tage untergebracht und nach ihrer Registrierung in andere Unterkünfte verlegt werden. Der Zuweg zum Bereich der Shelter muss zwingend vom militärischen Bereich abgetrennt werden. Das sei zum einen "tricky", sagte ein Presseoffizier, zum anderen aber auch eine Kostenfrage, da in jedem Fall kilometerlange Zäune aufgebaut werden müssen.

Nach Informationen der SZ will das Bamf vor endgültigen Entscheidungen nun doch mit Landrat Martin Bayerstorfer und OB Max Gotz (beide CSU) sprechen. Beide hatten kritisiert, dass sie bisher nicht eingebunden worden waren. Das Bamf betonte in seiner Pressemitteilung, dass die Einrichtung des "Warteraums" aber "in enger Abstimmung mit dem Freistaat Bayern erfolgt" sei.

© SZ vom 24.09.2015 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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