Fliegerhorst Erding:Rekord-"Erbse"

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Der Standortälteste Oberst Stefan Schmid-Schickhardt (M.) zeichnete die erfolgreichsten Spendensammler aus (v.l.): Christian Graf, Steven Patton, Steven Kiel, Michael Gaukel und Claus-Dieter Balling. (Foto: Renate Schmidt)

Bei der 37. Auflage der Aktion "Soldaten helfen" kommen 56500 Euro zusammen

Von simon groß, Erding

Im Dezember standen sie auf dem Grünen Markt und schöpften aus riesigen Töpfen Erbsensuppe. Drei Monate später haben sich die Organisatoren und Helfer der Aktion "Soldaten helfen" im Casino des Fliegerhorsts Erding eingefunden, um Vollzug zu melden. Oberst Stefan Schmid-Schickhardt überreichte den Gesamterlös der Aktion an Erdings Zweiten Bürgermeister Ludwig Kirmair (CSU) in Form eines überdimensionalen Schecks: 56 500 Euro sammelten die freiwilligen Helfer unter den Soldaten durch Verkaufserlöse und Spendeneinnahmen während der Adventszeit 2016.

Damit stellten die Soldaten erneut einen Rekord auf, indem sie das bis dahin höchste Ergebnis von 2015 um 1000 Euro übertrafen. Das Geld geht an insgesamt 17 gemeinnützige Hilfsorganisationen aus der Stadt und dem Landkreis Erding, wie zum Beispiel die Tafel Erding.

Bereits zum 37. Mal fand die "Erbse", wie die Aktion auch genannt wird, im vergangenen Jahr statt. Wobei der Spitzname für Verwirrung sorgen könnte, da es nicht bloß um eine, sondern um recht viele Erbsen geht - genau genommen um über eine halbe Tonne getrockneter Erbsen. An jedem Adventswochenende weichte die Truppe der Luftwaffe 160 Kilogramm ein und verwandelte die blanken Hülsenfrüchte tags darauf, von halb fünf in der Früh an, in jeweils 1200 Liter schmackhaften Erbseneintopf. Das machte dann 2400 Portionen, die die Soldaten an den Adventssamstagen auf dem Grünen Markt verkauften. Vor, während und nach dem Suppenverkauf, von Freitag bis Sonntag, leisteten ungefähr 50 Soldaten zusätzlich Freiwilligendienst mit der Sammelbüchse. Die fleißigsten unter den Spendensammlern bedachte Schmid-Schickhardt mit Ehrenurkunden, Rundflügen und zwei Tagen Sonderurlaub. Außerdem bedankte sich der Oberst bei allen Unterstützern der Aktion, dem Organisationsteam unter Oberstleutnant Thorsten Granzer und den Erdinger Bürgern, die sich wieder "treu und brav in die Schlange gestellt haben, um ihre Geldbeutel zu öffnen".

Umso schmerzhafter wirkt dagegen der Ausblick in die ungewisse Zukunft der Aktion. Durch den Umzug des Stabs nach Manching wird sie spätestens 2018 in der bisherigen Form nicht mehr stattfinden können. Möglicherweise werde "die Erbse" aber im Winter dieses Jahres noch einmal zustande kommen, kündigte Schmid-Schickhardt an, mit Sicherheit könne man das aber noch nicht sagen. In jedem Fall werde die Truppe zusammen mit der Stadt am 20. Mai eine große Ausstellung am Schrannenplatz veranstalten, bei der sich die Luftwaffe noch einmal präsentieren und die vergangenen 60 Jahre am Fliegerhorst in Erding Revue passieren lassen wolle. Dort werde es, wie bereits 2006 zum 50-jährigen Jubiläum, einen feierlichen Appell geben, nur diesmal zum Abschied. Kirmair bedankte sich abschließend für den jahrelangen Einsatz der Truppe und sagte, Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) habe schon Ideen, wie die Aktion fortgeführt werden könne.

© SZ vom 17.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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