Finsing:Seismische Messung im Friedhof geplant

Seismische Messungen dienen in der Regel dazu, Öl- oder Gasvorkommen in der Erde aufzuspüren. Im Neufinsinger Friedhof will die Bayernwerk Natur GmbH solche Messungen vornehmen, falls der Finsinger Gemeinderat in der Sitzung am kommenden Montag zustimmt. Dabei geht es jedoch nicht um Bodenschätze, sondern um die kleinen lokalen Erdbeben, die im benachbarten Poing für Aufsehen gesorgt haben. Bereits im Dezember 2016 gab es im Norden des Landkreises Ebersberg zwei Beben im Untergrund, im September dieses Jahres folgte ein weiteres, bei dem es auch zu einem Gebäudeschaden gekommen ist. Vermutet wird ein Zusammenhang mit der Geothermie-Anlage. Um Aufschluss darüber zu erhalten, sollen Aufzeichnungsgeräte in Markt Schwaben, Pliening und Neufinsing die Erdstöße registrieren.

Bei diesen Aufzeichnungsgeräten handelt es sich nicht um klassische Vibrationsfahrzeuge, sondern um kleine stationäre Anlagen, die in einem Schacht verborgen sind. Im Falle Neufinsings würde das Messgerät zudem an ein Display angeschlossen, das man in der Aussegnungshalle unterbringen könnte. Helmut Früber von der Finsinger Gemeindeverwaltung sagte, dass das Bayernwerk auch deswegen an dem Standort im Neufinsinger Friedhof interessiert sei, weil dort wenig Verkehr sei, der ebenfalls Erschütterungen verursache und die Messungen beeinträchtigen könnte.

© SZ vom 07.10.2017 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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