Finanzen im Kreistag:Finanziell in bester Verfassung

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Eine erfreuliche Jahresabrechnung: Der Landkreis nimmt mehr Geld ein und verringert die Schulden

Von Antonia Steiger, Erding

Durch die Hände des Kämmerers des Landkreises Erding wandert immer mehr Geld. Das Volumen des Gesamthaushaltes des Landkreises wächst von Jahr zu Jahr: Von 139 Millionen im Jahr 2014 über 152 Millionen im vergangenen Jahr auf voraussichtlich mehr als 170 Millionen im laufenden Jahr. Der Kreistag hat am Montag die Jahresrechnungen für 2014 und 2015 gebilligt, die für 2014 ist auch bereits vom Rechnungsprüfungsausschuss gebilligt worden.

Der Kämmerer Helmut Helfer erläuterte den Kreisräten einige markante Punkte des Haushaltes, unter anderem den Stand der Rücklagen. Demnach liegen die vorläufig besten Jahre des Landkreises schon ein Weilchen zurück. In den Jahren 2011 und 2012 hatte man mehr als neun Millionen Euro auf der hohen Kante. Zum Ende des Jahres 2014 lagen dort noch knapp vier Millionen, ein Jahr später waren es aber dann schon wieder erfreuliche 4,7 Millionen Euro. Dass nun die Rücklage nicht geplündert werden muss, sondern aufgestockt werden kann, darauf wies der Kämmerer zufrieden hin. Zu verdanken ist dies letztlich einer erfreulichen Entwicklung auf der Einnahmenseite des Verwaltungshaushaltes schon im Jahr 2014: Der Landkreis erwirtschaftete aus dem laufenden Betrieb - also ohne die Investitionen zum Beispiel in den Straßenbau, in Schulen oder Grundstückskäufe - ein Plus in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro; und das, obwohl in diesem Jahr auch Mehrausgaben anfielen, die so im Haushaltsentwurf nicht einkalkuliert worden waren. So musste der Landkreis den Betrieb des Krankenhauses mit 2,5 statt wie geplant mit 2,3 Millionen Euro stützen. Die Personalausgaben stiegen sogar unter anderem wegen der Betreuung der Asylbewerber um 340 000 Euro. Weiter verbessert wurde das Ergebnis dank höherer Einnahmen aus den Gastschulbei-trägen für die Berufsschule (ein Plus von 580 000 Euro) und dank einer Rückerstattung in Höhe von knapp 400 000 Euro aus der Jahresabrechnung 2012 des Verkehrsverbundes MVV.

Ein Plus hat die Verwaltung auch im Jahr 2015 erwirtschaftet. Es beträgt 8,7 statt sechs Millionen Euro und gründet sich unter anderem wieder auf eine Rückerstattung des MVV - dieses Mal für 2013 in Höhe von 220 000 Euro -, auf höhere Einnahmen aus der Grunderwerbssteuer und aus dem erfolgreichen Verkauf von Ersatzteilen durch das Feuerwehr-Service-Zentrums.

Das erwirtschaftete Geld wird dem Vermögenshaushalt zugeführt und wird dort zum Teil gleich wieder für Investitionen verwendet, unter anderem für die Sanierung holpriger Straßen und vor allem für die Modernisierung, Erweiterung und bessere Ausstattung der Schulen, die sich in der Trägerschaft des Landkreises befinden: Gymnasien, Realschulen, FOS und BOS und Förderschulen.

Zu guter Letzt gelang es der Kämmerei auch noch, den Schuldenstand zu verringern: Er betrug Ende 2014 18,5 Millionen Euro und Ende 2015 17,6 Millionen Euro. Die Verschuldung pro Kopf schrumpfte dadurch von 140,39 auf 132,51 Euro.

© SZ vom 11.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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