Erding hat ein großes und beliebtes Festival im Jahr, das Sinnflut. Dorfen als zweitgrößte Stadt im Landkreis wird es zwar damit nicht aufnehmen können, aber zumindest kann man in diesem Jahr mit einem Open-Air-Festival mehr auftrumpfen: Gleich zwei Festivals finden in und um Dorfen in den kommenden Wochen statt.
Und die Zielgruppe, die die Veranstalter ansprechen wollen, ist klar: Junge Leute sollen in den Osten des Landkreises kommen. Bereits übernächstes Wochenende, von Freitag, 15. Juli, bis Sonntag, 17. Juli, findet das Jugge-Open-Air statt, das von Helfern im Dunstkreis des Dorfener Jugendzentrum initiiert und organisiert wurde und bei dem richtiges Festival-Flair aufkommen wird - viele Gäste werden ihr eigenes Zelt mitbringen. Später im Sommer, am Samstag, 10. September, findet dann wieder das Skolgarden-Festival in Oberdorfen statt. Dass es überhaupt zu den beiden Festivals kommt, ist eine glückliche Überraschung für die Stadt und die Musikfans.
Das Jugge-Festival findet zum ersten Mal seit acht Jahren wieder statt, und das Skolgarden-Festival hatte schon im vergangenen Jahr mit Problemen zu kämpfen. Ursprünglich wollten die Veranstalter von Kaayce letztes Jahr in und neben der Dorfener Eishalle feiern; dieser Plan scheiterte allerdings an den Lärmschutzrichtlinien, die in dieser Gegend sehr hoch sind. Man blieb also da, wo schon immer getanzt wurde: Auf dem Alter Pausenhof der ehemaligen Schule in Oberdorfen - allerdings musste das Festival vorzeitig am Samstagabend wegen Gewitter abgesagt werden.
Im September statt im Juni
Das war Ende Juni, dieses Jahr findet es wieder im September statt - in Zusammenarbeit mit der Jugendarbeit der Stadt Dorfen, wie Mit-Organisator Tobias Maier sagt. Die Mainstage wird am Oberdorfener Sportplatz aufgebaut sowie ein überdachtes Zelt; im Pausenhof der alten Schule findet der Getränke- und Essensverkauf statt. Im vergangenen Jahr kamen 1600 Jugendliche, so viele sollen es auch dieses Jahr werden; auch, weil man ein Problem der letzten Jahre gelöst hat: In der Nacht auf Sonntag kann jetzt mit vier DJs bis drei Uhr getanzt werden, weil es für unter 16-Jährige ein eigenes kleines Festival schon am Freitag gibt, mit verbilligtem Eintritt. Die Älteren können dann Samstag länger feiern. Die ersten Karten für das Festival gibt es schon, es sind so genannte Blind Tickets - man zahlt einen günstigeren Preis, welche Künstler auftreten, wird aber erst in der kommenden Woche bekannt gegeben.
Beim zweiten Open-Air dieses Jahr, dem Jugge, ist das kein Geheimnis mehr. Das Line-Up der Bands, die am winzigen Weiler Taggrub nördlich von Dorfen auftreten werden, ist enorm: 14 Band sind für Freitag und Samstag schon fest eingeplant. Die Musikstile sind bunt gemischt, von Punk über Ska bis Hip-Hop und Elektro. Die Organisatoren vom Jugendzentrum bieten insbesondere lokalen Bands eine Plattform, zum Beispiel den Dorfner Gruppen Reisegruppe Hässlich, Susi und Konfusius.
Das Jugge-Open-Air wird in Eigenverantwortung und Selbstverwaltung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Umfeld des lokalen und autonomen Jugendzentrum. Man versteht sich, so heißt es, als "freiheitliches Kollektiv": Man will ein Wochenende lang zusammen gemeinsam feiern, aber sich auch sozial, kulturell und politisch austauschen. Daher gibt es neben den Auftritten auch ein umfangreiches Workshop- und Vortragsprogramm. So wird über "Kritik am Schulsystem" diskutiert, die "Inszenierung von Geschlechterrollen" oder "drohende Kriege" und die Frage, wer sie aufhalten kann.
Drei-Tages-Tickets für das Jugge-Festival kosten 35 Euro, Infos und Links zum Online-Shop gibt es unter openair.jz-dorfen.de. Für das Skolgarden-Festival gibt Infos auf der Facebook-Seite, die ersten Blind Tickets kosten zehn Euro, ab der kommenden Woche steigen die Preise dann.