Festakt im Landratsamt:Sie kommen aus 46 Ländern

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Die Zahl der Einbürgerungen im Landkreis ist gegenüber 2017 mehr als 50 Prozent nach oben gegangen. (Foto: Renate Schmidt)

Der Landkreis begrüßt die 141 im vergangenen Jahr Neueingebürgerten

Von Katharina Kausche, Landkreis

Im vergangenen Jahr haben 141 Männer und Frauen aus 46 Ländern im Landkreis Erding die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Das sind fast 50 Menschen mehr als im Jahr davor. Mit 17 Neueingebürgerten ist Großbritannien als Herkunftsland diesmal klarer Spitzenreiter. Bei einem Empfang im Landratsamt wurden die Neueingebürgerten am Donnerstag feierlich willkommen geheißen.

Seit acht Jahren organisiert der Landkreis die Veranstaltung. "Die Einbürgerung ist ein Schritt, der es allemal wert ist, gewürdigt und gefeiert zu werden", sagte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU). Sicher habe der ein oder andere mal auf dem Weg zur deutschen Staatsbürgerschaft an seiner Entscheidung gezweifelt. Doch letztendlich hätten alle auch die "bürokratischen Hürden überwunden". Andere Religionen und Kulturen seien eine Bereicherung für den Landkreis, sagte Bayerstorfer: "Ohne Zuwanderer aus aller Welt wäre unser Landkreis nicht so vielfältig, bunt und offen wie er es jetzt ist." Die Einbürgerung bedeute nicht, seine eigene Kultur aufzugeben. "Wir verfolgen vielmehr das Ziel von Verständigung, Austausch und gegenseitigem Respekt." Das sei keine "Einbahnstraße", denn auch die "einheimische Gesellschaft muss die Hand reichen". Er freue sich, "wenn sich noch mehr Mitbürger für die deutsche Staatsangehörigkeit entscheiden würden". Bayerstorfer wies auch auf die Europawahl hin. "Nutzen sie die Chance und gehen sie am 23. Mai wählen, denn nun haben sie die Möglichkeit unser, ihr Land mitzugestalten."

Von seiner ganz persönlichen Geschichte bis zu Einbürgerung erzählte Bruno Neri. Der Schriftsteller aus Langenpreising lebt schon seit fast 50 Jahren in Deutschland. Erst seit 2018 hat der Italiener auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Er habe nicht mehr vor, nach Italien zurückzugehen, begründete er den Schritt. Jetzt könne er "auch endlich bei Wahlen auf Bundesebene mitmachen". Auch er sprach sich für Europa aus. "Der Europäische Gedanke wird durch solche Einwanderungsgeschichten hervorgebracht", sagte Neri. "Ich wünsche mir, dass wir alle weiter in Freiheit, Frieden und gegenseitiger Toleranz leben können."

Die anwesenden Eingebürgerten wurden namentlich aufgerufen und von den jeweiligen Bürgermeistern ihrer Gemeinde begrüßt. Vom Landkreis bekamen sie eine Tafel Schokolade als kleines Willkommensgeschenk.

© SZ vom 25.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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