Fair-Trade-Stadt Erding:Schritt für Schritt

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Von der nachhaltigen Beschaffung ist Erding noch weit entfernt

Von Antonia Steiger, Erding

Für zwei weitere Jahre ist die Stadt Erding als Fair-Trade-Stadt rezertifiziert. Wie die Steuerungsgruppe das geschafft hat und was in den vergangenen zwei Jahren passiert ist, erläuterte Carina Bischke am Dienstag dem Erdinger Stadtrat. Und sie erläuterte, was noch nicht passiert ist: dass das Rathaus sich zur nachhaltigen Beschaffung bekennt, dass es also beim Einkauf nicht nur auf den Preis achtet, sondern auch auf ökologische und soziale Kriterien. Diesen Wunsch habe die Steuerungsgruppe vor zwei Jahren formuliert, sagte Bischke. Das Ziel ist aber noch nicht erreicht, Zwischenschritte gibt es jedoch schon. So lobte Bischke den Stadtrat dafür, dass die neue Friedhofssatzung die Verwendung von Grabsteinen verbietet, die in Kinderarbeit entstanden sind.

Die nachhaltige Beschaffung sei "ein Herzenswunsch" von Jürgen Bickhardt gewesen, führte Bischke weiter aus. Doch so leicht ist das nicht umzusetzen, das hat sie mittlerweile erfahren. Das erste Auftakttreffen in Erding gab es bereits im Januar 2018. Ein Jahr später traf sich die Steuerungsgruppe mit Vertretern aus Freising und Moosburg, um sich zu vernetzen. Jetzt hat man den Besuch eines Workshops geplant, und zwar für März 2020. Anschließend soll ein Antrag im Stadtrat eingebracht werden. OB Max Gotz (CSU) sagte dazu, man müsse erst einmal abklären, "was schon alles da ist". Klar sei, dass sich die Stadt Erding in dieser Richtung weiterbewegen wolle.

Wie Bischke weiter erläuterte, sind weitere Schulen Fair-Trade-Schulen geworden, in Erding war dies die Mittelschule am Lodererplatz. Im Landkreis kam die Grundschule Berglern dazu. Das Schuhhaus Moosbauer und Blumen Ippisch haben sich der Bewegung angeschlossen sowie auch das Gasthaus Kreuzeder, das Green Leaf Café und das Hotel am Schlossberg. Sie alle erfüllen demnach nun die Kriterien des fairen Handels. Auch der Landkreis wolle nun ein Fair-Trade-Landkreis werden. Bischke zählte des Weiteren auf, auf welche Weise die Bewegung sichtbar war: So gab es im Weltladen Vorträge und Aktionen wie das faire Frühstück, die Caritas bietet Werkstatt-Cafés an. Außerdem brachte sich die Steuerungsgruppe beim Weihnachtsmarkt ein und bei den Jugendkulturtagen. Und sie bietet Multiplikatorenschulungen an.

© SZ vom 19.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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