Zum Schluss war Gertrud Eichinger doch froh, dass sie sich ein E-Bike ausgeliehen hatte. Gut 65 Kilometer radelte die Zweite Stellvertretende Landrätin am vergangenen Samstag auf dem neuen Rundkurs "SkulpTour III" durch den Landkreis. Der Weg führte zu den zehn Gemeinden, die beim Oberdinger Holzbildhauersymposium im Juli eine Skulptur erhalten haben. Bei der Eröffnungsfahrt trotzten die rund 25 Teilnehmer den Kilometern und einem heftigen Wolkenbruch. Für die Kunstwerke und die Route gibt es nur Lob.
Viereinhalb Stunden waren die 25 Teilnehmer unterwegs, viele davon mit dem E-Bike, berichtet Horst Weise. Der Erdinger Kreisvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) war am Samstag mit von der Partie und stellte dabei fest, dass auch Teilnehmer aus München und Freising mitradelten.
Treffpunkt für die Premierenfahrt der "SkulpTour III" war der Schrannenplatz in Erding. Von dort radelten die Teilnehmer über Bockhorn, Walpertskirchen, Wörth, Ottenhofen, Finsing, Neuching, Moosinning und Oberding nach Eitting. Alle diese Gemeinden hatten im Juli Skulpturen erhalten. Und die fuhren die Teilnehmer nun ab. Kurz vor Schluss, in der Oberdinger Ortschaft Notzing, erwischte die Radfahrer allerdings ein gewaltiger Platzregen, "eine richtige Wasserwalze", so beschreibt es Horst Weise. "Wir haben uns kurz untergestellt. Im Anschluss radelten alle tapfer weiter." Die Strecke sei ja sehr schön, erklärt Weise. "Ich denke, die wird gut angenommen, denn es gibt hier fast keine Steigung."
"Das ist eine wirklich schöne Tour", lobt Gertrud Eichinger den Radweg. Die Strecke sei "gut zu fahren", doch angesichts der vielen geübten Mitradler, "war ich doch froh, dass ich mir vom Landratsamt das E-Bike ausgeliehen habe." Auch Erdings Zweiter Bürgermeister Ludwig Kirmair war am Samstag mit einem E-Bike mit von der Partie. "Ich kann die Tour nur empfehlen", lautet sein Kommentar.
Mit der "SkulpTour III" besitzt der Landkreis nun drei Radwege, die Natur und Kultur verbinden. Bei den beiden vorangegangenen Holzbildhauersymposien waren in Landkreisgemeinden im nord- und südöstlichen Holzland Skulpturen aufgestellt worden. Zu ihnen führen die Radwege "SkulpTour I" und "SkulpTour II". Mit dem dritten und letzten Symposium haben nun alle 26 Gemeinden im Landkreis Erding ein Holzkunstwerk. Wolfgang Fritz, Holzbildhauer aus Oberding, Initiator und künstlerischer Leiter der drei Symposien,ist sehr zufrieden, dass es gelungen sei, "zeitgenössische Kunst mit sanftem Tourismus zu verbinden."
Zwei Skulpturen haben ihren endgültigen Platz noch nicht gefunden. In Oberding ist die "Metamorphose" vor dem Rathaus erst einmal provisorisch aufgestellt, das Werk soll seinen festen Platz vor der neuen Dreifachturnhalle erhalten, sobald diese in Betrieb gegangen ist. In der Großen Kreisstadt wiederum lagert die "Balance" weiterhin im Städtischen Bauhof. Hier will die Stadt erst noch Fragen der Statik klären lassen. Er habe Oberbürgermeister Max Gotz am Sonntag darauf angesprochen, berichtet Ludwig Kirmair. Doch noch stehe kein Termin für den Aufbau fest.
Für die "SkulpTour III" fehlt noch die Ausschilderung. Wie schon bei den beiden SkulpTouren zuvor, übernimmt dies wieder der Landkreis. Bevor es soweit ist und der Radweg zusätzlich ins Tourenverzeichnis des Landkreises aufgenommen werden kann, muss laut Wolfgang Fritz noch die Route auf dem Smartphone aufgezeichnet und in Zusammenarbeit mit dem Erdinger ADFC "feinjustiert" werden. Wer die Stecke schon jetzt abfahren will: Ein frischgedrucktes Faltblatt zur "SkulpTour III - Natur und Kultur auf einer Tour" informiert über die Route, Kunstwerke und deren Standorte sowie die Künstler und liegt im Landratsamt Erding an der Information auf.