Erholungsgebiet am Kronthaler Weiher:Erding wird grüner

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Auch ohne Gartenschau will Erding das Erholungsgebiet am Kronthaler Weiher zugänglicher machen. Die Ideen des Bewerbungskonzeptes sollen schrittweise umsetzt werden.

Antonia Steiger

Die Stadt Erding will weiter mit dem Konzept für die Landesgartenschau arbeiten, auch wenn die Bewerbung für die Gartenschau 2018 gescheitert ist. Die Stadtratsfraktionen sind jetzt aufgefordert, darüber zu beraten; noch in diesem Jahr möchte Bürgermeister Max Gotz (CSU) die Weichen stellen. Im November wird der Planungsausschuss das Konzept beraten, im Haushalt für das Jahr 2011 soll Geld bereitgestellt werden.

Sommer-Szene am Kronthaler Weiher. (Foto: Bauersachs)

Priorität genießt dabei das Erholungsgebiet am Kronthaler Weiher, bei dem mit dem Beschluss für eine Verlegung der Straße "In den Hacken" auch schon erste Entscheidungen gefallen sind.

Die Bürger erwarteten das, sagte Gotz am Dienstag in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses. Die Resonanz aus der Bevölkerung auf die Bemühungen um den Zuschlag für die Gartenschau sei ein Beleg dafür, dass die Erdinger diese Ziele unterstützten. Der Stadtplaner Wilhelm Wagner fasste nochmals zusammen, welche Schwerpunkte das Konzept aufweist: Außer einer Aufwertung des Kronthaler Weihers sind dies einige Grünzüge, die die Stadt in Nord-Süd-Richtung durchziehen sollen, außerdem gibt es Pläne für den Stadtpark und für den Bereich zwischen der Wasserwerkskreuzung und der Therme. die auf diese Weise eine bessere Verbindung zur Stadt bekommen soll.

Umgesetzt wird das Konzept jedoch in einem gemächlicheren Tempo, versicherte Gotz auf Nachfrage Rainer Mehringers (UWE). Denn sowohl die finanziellen als auch die personellen Ressourcen im Rathaus seien ganz andere, als wenn die Stadt die Landesgartenschau hätte ausrichten dürfen. Denn dann wäre eine eigene Gesellschaft gegründet worden, dazu hätte es auch Zuschüsse in nicht unerheblichem Umfang gegeben.

Detailliert konnte Wagner bereits über die Ziele für den Kronthaler Weiher berichten. So sind die Pläne für einen Rundweg um den Weiher schon weiter gediehen, mit dem Unternehmen Kronthaler werde über den Tausch von Grundstücken verhandelt. Geplant ist des weiteren der Bau einer Seebrücke am östlichen Ufer, wo auch ein Restaurant platziert werden soll. Ganz wichtig ist laut Wagner die Anbindung des Erholungsgebietes nach Osten an den Geislinger Änder mit einer neuen Straße und einer neuen Brücke über den Fehlbach.

Im Planungs- und Umweltausschuss gab es keinen Widerstand gegen den Vorschlag, nun weiter an der Umsetzung des Konzeptes zu arbeiten. Man sei sich einig gewesen, dass dies ein ambitioniertes Konzept für Erding sei, sagte Horst Schmidt (SPD). Jakob Mittermeier (CSU) schlug vor, im Norden beim Erholungsgebiet am Kronthaler Weiher anzufangen und sich Richtung Süden vorzuarbeiten. Laut Stadtplaner Wagner wird auch darüber nachgedacht, in einem Teil des Stadtparkes die Maßnahmen umzusetzen, die die Landschaftsarchitekten Narr, Rist und Türk für den Park vorgesehen hatten. Bekanntlich hatte ihr Konzept das Ziel, die frühere Struktur des Parks wieder sichtbar zu machen, indem Büsche ausgedünnt und freie Flächen herausgearbeitet werden. Auch das Semptufer im Park soll laut Wagner "erlebbar" werden. Hier hatten die Landschaftsarchitekten Terrassen geplant, auf denen man sich niederlassen kann.

Von einer erneuten Bewerbung der Stadt Erding ist bislang offiziell noch nicht die Rede gewesen. Doch falls sich die Kommune diese Möglichkeit offenhalten will, erscheint es ratsam, an der Umsetzung des Konzeptes zu arbeiten. Denn eine Vorgabe für die Bewerbung um eine Landesgartenschau lautet, dass das Konzept der Stadt den Weg in die Zukunft weisen kann, auch wenn sie den Zuschlag für die Gartenschau nicht bekommen sollte. Würden Politik und Verwaltung das Konzept bis zur nächsten Bewerbung in der Schublade verschwinden lassen, bliebe das der Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschau nicht verborgen.

Gotz plädierte dafür, bei der Umsetzung auch den "Dialog mit der Bürgerschaft" zu suchen. Mit dem Beschluss, einen Bebauungsplan für das Gebiet des Kronthaler Weihers aufzustellen und den Flächennutzungsplan zu ändern, unter anderem um eine Fläche für die Naturentwicklung im Westen des Weihers zu schaffen, signalisierte der Ausschuss seine Kooperationsbereitschaft.

© SZ vom 14.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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