Erfolgreiche Bilanz:Neue Ära des kulturellen Lebens

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Vor zehn Jahren war die Grundsteinlegung des Museums Erding - das Fundament für ein lebendiges Ausstellungshaus

Zum zehnten Mal jährte sich am 12. September die Grundsteinlegung des Erweiterungsbaus des Museums Erding. Die Eröffnung des Museumsneubaus fand bereits zwei Jahre später statt. Anlass für einen kleinen Rückblick auf die jüngste Dekade der Erdinger Museumsgeschichte - einer Erfolgsgeschichte.

Seit 1986 war es im denkmalgeschützten "Antoniusheim" an der Prielmayerstraße untergebracht, zuvor im alten Rathaus, in der Schrannenhalle und im jetzigen Rathaus. Während des Zweiten Weltkriegs war es mehr als zehn Jahre ausgelagert. Die ehrenamtliche Leitung oblag seit den 1980er Jahren Paul Adelsberger, der gemeinsam mit einem starken Team an ehrenamtlichen Mitarbeitern für die Dauerausstellungen und zahlreichen Sonderausstellungen über Jahrzehnte hinweg erfolgreich verantwortlich zeichnete.

Von der Stadt Erding wurde für das neue "Museum Erding" 2007 ein Architekturwettbewerb ausgelobt. Im November erfolgte die einstimmige Genehmigung durch den Stadtrat. Nach Abriss der bestehenden Rückgebäude im Garten des ehemaligen Heimatmuseums wurde nach bauvorgreifender archäologischer Ausgrabung der Anbau Zug um Zug realisiert, so dass bereits im Sommer 2010 neu eröffnet werden konnte. Das Untergeschoss wurde als Depotfläche für die umfangreiche Sammlung, die mittlerweile über 60 000 Einzelobjekten umfasst, realisiert. Ein Rollregal- und Planschranksystem bietet gute Voraussetzung zum dauerhaften Erhalt der städtischen Kulturgüter.

Im Obergeschoss des Neubaus wurden 2010 die ersten zwei Abteilungen neu eröffnet: Das Erdinger Glockengießer- und Lodererhandwerk, zwei bedeutende Wirtschaftszweige Erdings, die heute nicht mehr existieren. Dazwischen liegt die offene Sonderausstellungsfläche, die mit Wechselthemen bespielt werden kann. Neben einer Sonderschau zum Kletthamer Reihengräberfeld (2015/16) wurden dort der Fliegerhorst Erding beziehungsweise die Garnisonstadt Erding (2017/18) präsentiert. Aktuell steht der "Schöne Turm" im Fokus. 2012 gelangte die Sammlung Rudolf L. Reiter als Schenkung an die Stadt Erding, diese wird seither in wechselnden Hängungen im Museum gezeigt. Dem Neubau folgte eine umfangreiche Altbausanierung des denkmalgeschützten "Antoniusheims", diese war 2013 abgeschlossen. Zug um Zug konnten bis Ende 2014 die Einzelabteilungen zur Stadtgeschichte, Archäologie, Kunst und Alltag eröffnet werden. 2015 verlieh der Landkreis Erding dem Museumskomplex den Fassadenpreis.

Als Herzstück des Museums Erding hat sich das Foyer mit seinem reizvollen Lichthof zu einem Ort der Begegnung und des fachlichen Austauschs entwickelt. Das Ziel, mit dem Erweiterungsbau und der Generalsanierung des Museums Erding eine "völlig neue Ära des kulturellen Lebens" in Erding einzuläuten, wurde erreicht. Hiervon zeugen nicht nur stets steigende Besucherzahlen (2011: 3854, 2013: 4819 und 2017: 7743 Besucher), sondern auch das vielgestaltige Veranstaltungsprogramm. Denn mit dem Museum hat Erding in Altstadtnähe ein vielfältig nutzbares Kulturzentrum erhalten. Die Heimatforschung hat hier eine attraktive Heimstätte gefunden. Im Mai 2015 hat Harald Krause die Leitung von Paul Adelsberger erfolgreich übernommen. Mit vielgestaltigen Primär- und Wechselausstellungen versteht sich das Museum Erding heute als lebendige Bühne der facettenreichen Stadtkultur und in der Region.

© SZ vom 14.09.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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