Erdings beste Bäcker:Qualität wird belohnt

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Bei der Prüfung (von links): Franz Gruber, Obermeister der Bäckerinnung Erding, die Bäckermeister Jakob Neumeier und Josef Schauer, Manfred Stiefel vom Deutschen Brotinstitut und Angela Adelsperger-Birk, AOK Erding. (Foto: Stephan Görlich)

Betriebe erhalten bei Brotprüfung 30 Mal Gold

Von Christoph Seeger, Erding

30 Mal die Bestnote Gold hat es am gestrigen Dienstag bei 46 zur Prüfung eingereichten Broten und Semmeln gegeben. Angetreten waren vier Bäckerbetriebe aus dem Landkreis, um ihre Produkte freiwillig vom deutschen Brotinstitut prüfen zu lassen. Sichtlich zufrieden zeigte sich Franz Gruber, Obermeister der Bäckerinnung über die Ergebnisse der Qualitätsprüfung. Aber trotz sehr guter Qualität stehen die Erdinger Bäcker vor großen Problemen.

Trotz gutem Wetter und Ferienzeit hatten sich in diesem Jahr vier von insgesamt 19 Bäckerbetrieben der Erdinger Innung zur freiwilligen Überprüfung ihrer Erzeugnisse gemeldet. Überprüft wurden Form und Aussehen der Backwaren, aber auch die Struktur, der Geruch und der Geschmack der Semmeln und Brote. Alle konnten Prüfer Manfred Stiefel letzten Endes überzeugen, 30 Brote und Semmlen wurden sogar mit der Note "sehr gut" prämiert. 16 Proben erhielten die Gesamtnote "gut". Allerdings seien auch Produkte mit der Auszeichnung "gut" immer noch exzellent, erklärt Obermeister Gruber. Schon etwas zu viel Mehl am Brotboden oder eine geringfügig zu große Porengröße könnten dazu führen, dass der Prüfer das Brot nur noch als "gut" bewerte, so Gruber.

Neben der Qualitätsprüfung nutzen die Bäcker die Veranstaltung aber auch, um auf die Probleme in der Brache aufmerksam zu machen. Vor allem industrielle Großbäckerein und Backshops seien ein großes Problem für die kleinen Handwerksbetriebe. Gerade kleine Betriebe mit nur einer Handvoll Filialen könnten sich nur schwer gegen die industrielle Konkurrenz durchsetzen, vor allem beim Preis. Bäcker Jakob Neumeier aus Reithofen zufolge muss man die Kunden mit Qualität überzeugen. "Wer Qualität will, kauft auch weiterhin beim Bäcker", meint er.

Aber auch an anderer Stelle steht die Brache vor weitreichenden Herausforderungen. Nach wie vor fehlt es den Betrieben an Nachwuchs. Obermeister Gruber zufolge hätten die 19 Erdinger Innungsbetriebe in guten Jahren gerade mal sechs bis acht Auszubildende - und das im gesamten Landkreis. Damit ergeht es dem Handwerkszweig ähnlich wie dem Metzgerhandwerk. "Wenn die Kinder sehen, dass der Vater den ganzen Tag arbeitet, denken sich viele gleich, lassen wir das lieber", meint Gruber. Er kenne mehrere Betriebe, die wohl in den kommenden Jahren aufgrund von fehlendem Nachwuchs die Pforten schließen werden.

© SZ vom 31.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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