Erdinger Schülerin als Botschafterin :Botschafterin Bayerns

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Lara Dimitri mit Kultusminister Michael Piazolo (rechts) und Mathews Lebelo als Vertreter des südafrikanischen Generalkonsulats in München. (Foto: oh)

Lara Dimitri geht mit einem staatlichen Stipendium für ein Jahr nach Südafrika

Von Regina Bluhme, Erding

Das kommende Schuljahr wird für Lara Dimitri aus Erding besonders spannend: die 15-jährige Schülerin des Korbinian-Aigner-Gymnasiums hat ein Stipendium des Bayerischen Kultusministeriums ergattert und geht für ein Jahr nach Südafrika - als offizielle Botschafterin Bayerns. Am 23. August fliegt sie los.

15 bayerische Schülerinnen und Schüler wurden vor kurzem bei einem Festakt offiziell in das Stipendienprogramm "Botschafter Bayerns" des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus aufgenommen, das in Kooperation mit dem Deutschen Youth For Understanding Komitee (YFU) durchgeführt wird. Unter dem angehenden Botschaftspersonal befindet sich auch die 15-jährige Lara Dimitri aus Erding. Sie hat ein strenges Auswahlverfahren hinter sich, musste sich in Vorstellungs- und Diskussionsrunden beißen. Dann hat es geklappt. "Ich wollte in eine englisch-sprachiges Land, aber nicht in die typischen Länder wie USA oder Australien", erklärt Lara Dimitrit. Da habe sich Südafrika angeboten. Englisch ist eine von elf Amtssprachen. Afrikaans gehört auch dazu, "das würde ich gerne lernen, ich hoffe, es klappt", sagt die 15-Jährige.

In Südafrika ist sie noch nie gewesen, mittlerweile habe sie sich aber viel informiert, viel gelesen, auch die Eltern gelöchert, die schon einmal dort waren und die ihr die Bewohner als weltoffen und gastfreundliche geschildert haben. Sie freue sich auf die Tiere und die Landschaft, darauf, neue Freundschaften zu schließen und ganz gespannt ist sie natürlich auf die Gastfamilie. Im Moment weiß sie allerdings nur, dass sie ihr Schuljahr in der Nähe von Pretoria verbringen wird. Sie ist überzeugt, viel zu lernen, auch ein weiteres Stück selbständiger zu werden.

Der bayerische Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) betonte beim Festakt die Bedeutung des Programms: "Unsere Schülerinnen und Schüler machen als 'Botschafter Bayerns' im Ausland wertvolle Erfahrungen: Sie entwickeln im Ausland ihre fremdsprachlichen Kenntnisse weiter und lernen neue Kulturkreise kennen. Im Umgang mit Land und Leuten vor Ort vertiefen sie auch ihre sozialen und interkulturellen Kompetenzen, was ihnen für ihren persönlichen und beruflichen Lebensweg nützen kann." Für Piazolo ist der internationale Austausch junger Menschen "ein zentraler Beitrag für gelebte Völkerverständigung". Das Kultusministerium ermöglicht Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren mit dem Stipendienprogramm einen Auslandsaufenthalt für die Dauer eines Schuljahres in verschiedenen Ländern wie beispielsweise Bulgarien, China, Serbien, Südafrika oder Ungarn. Während des Auslandsaufenthalts leben die Jugendlichen bei einer Gastfamilie, gehen zur Schule und lernen so auf vielfältige Weise das Land, die Kultur und die Menschen vor Ort kennen

Ein Foto vom Festakt zeigt Lara Dimitri mit Urkunde in der Hand, rechts von ihr steht Kultusminister Piazolo, links von ihr Mathews Lebelo, der Vertreter des südafrikanischen Generalkonsulats in München. "Er hat gesagt, dass er sich sehr freut, das wir uns für sein Heimatland interessieren", erzählt Lara Dimitri. "Und dass er Heimweh hat und wir schöne Grüße an sein Land ausrichten sollen."

In Süfafrika will die 15-jährige Botschafterin Bayerns ihr Land "als weltoffen darstellen", aber auch als heimatverbunden und traditionsbewusst. Und was ist typisch Bayerisch? Da muss sie nicht lange überlegen: "Die Brezn". Inzwischen schreibt sie fleißig Listen mit Dingen, die sie unbedingt in den Koffer packen muss. Am 23. August geht er Flieger in München. Ob sie ihr hellblaues Dirndl mitnimmt, das weiß sie allerdings noch nicht.

© SZ vom 27.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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