Erding:Viel Geld für wichtige Institutionen

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Zollner-Leihfonds-Stiftung darf knapp 200 000 Euro ausschütten

Von Antonia Steiger, Erding

Das finanzielle Polster der von der Stadt Erding verwalteten Zollner-Leihfonds-Stiftung wird im kommenden Jahr dünner. 1,1 Millionen Euro befanden sich Ende des Jahres 2019 in den Rücklagen. Sie werden nun um 500 000 Euro erleichtert, denn die Zollner-Leihfonds-Stiftung wird die Stadt Erding bei der Generalsanierung der Mittelschule am Lodererplatz mit so viel Geld unterstützen. Das hat der Stiftungsausschuss im Oktober beschlossen, nun hat auch der gesamte Stadtrat den Haushalt der Stiftung für das kommende Jahr abgesegnet - und damit auch die Zuwendung an die Stadt Erding. Die halbe Million wird zunächst dem Vermögenshaushalt entnommen. In gleicher Höhe sei zum Ausgleich des Vermögenshaushalts ein Griff in die Rücklagen geplant, heißt es nun in der Vorlage der Verwaltung.

Die Stiftung dürfe keine Rücklagen mehr ansammeln, darüber informierte die Rathausverwaltung die Stadträte bereits während der Haushaltsberatungen. Der über einen Sockelbetrag hinausgehende Bestand der Rücklage solle daher in den kommenden Jahren abgebaut werden. Grundsätzlich stehe der Zollner-Leihfonds-Stiftung für ihre Aufgaben das Geld zur Verfügung, das aus der Verpachtung ihrer Grundstücke übrig bleibt, wenn die Kosten für Unterhalt und Verwaltung des Vermögens abgezogen sind. Mit Einnahmen in Höhe von knapp 200 000 Euro rechnet Kämmerer Kurt Hiller im kommenden Jahr, dazu mit vernachlässigbaren 50 Euro Zinsen aus der Anlage der Rücklagen. Der Rückgang der Zinserträge mache deutlich, dass die Stiftung Erlöse und damit Ausschüttungen ausschließlich "aus den Erbbaurechten und den damit verbundenen Erbbauzinsen erwirtschaften" könne.

Ausgaben fallen voraussichtlich in Höhe von 18 400 Euro an, unter anderem für den Steuerberater und für die Selbstbeteiligung bei Rechtsstreitigkeiten. Ein Teil der verbleibenden knapp 180 000 Euro verteilt die Zollner-Leihfonds-Stiftung an Einrichtungen, die in den vergangenen Jahren schon in den Genuss einer Förderung gekommen sind. Dazu gehören Schulen, die Brücke, Nachbarschaftshilfe, das Katholische Bildungswerk und kirchliche Einrichtungen. Des Weiteren übernimmt die Stiftung Zuwendungen, die früher die Stadt Erding gewährt hatte, denen jeweils Beschlüsse in den Gremien vorausgegangen waren. Dazu gehören Verbände wie die Parkinson Vereinigung und die Altenbegegnungen in den vier Pfarreien Erdings. Aber auch Pax Christi, die Krebs-Selbsthilfegruppe und Bedürftigenaktion bekommen Geld für ihre Aufgaben. Zusätzlich gibt die Stiftung in Einzelfällen aber auch Geld für Erdinger Bürger, wenn bei ihnen eine eindeutige finanzielle Notlage vorliegt, wie es heißt. In der Regel würde dann das städtische Sozialamt bei der Stiftung um eine kurzfristige Überbrückungshilfe bitten, heißt es in dem Bericht der Rathausverwaltung. In einigen Fällen werde die Unterstützung nur als Darlehen gewährt und später wieder an die Stiftung zurückgezahlt.

Ein Teil der Ausschüttungen ist also schon verplant, dennoch bleiben der Stiftung aus den laufenden Einnahmen noch gut 100 000 Euro übrig, die sie im Laufe des kommenden Jahres für weitere Maßnahmen ausgeben kann. Eine Zuführung an den Vermögenshaushalt ist nicht vorgehen, weil die Stiftung keine Rücklagen mehr bilden darf.

© SZ vom 21.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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