Es ist ein bemerkenswertes Streitgespräch, das die Volkshochschule Erding (VHS) an diesem Donnerstag veranstaltet. Jürgen Kaube und Wolfgang Streeck diskutieren das Spannungsverhältnis zwischen nationaler Demokratie und internationaler Wirtschaft. Der emeritierte Soziologie-Professor Streeck und der FAZ-HerausgeberKaube werden neben wirtschaftshistorischen Aspekten auch demokratietheoretische Argumente im Gespräch erörtert. VHS-Geschäftsführer Claus Lüdenbach ist mit der Einladung ein Coup gelungen. Der Dialog von Streeck und Kaube in Erding wird für den Radiosender Deutschlandfunk aufgezeichnet.
Der weltweite Handel mit Gütern jeder Art, der international eng vernetzte Finanzmarkt und riesige Unternehmensgruppen, die ihre Produkte in allen Regionen der Welt absetzen - das alle zeigt, wie sehr die Weltwirtschaft von einem rasanten Zug zur Globalisierung geprägt ist. Zugleich scheinen die demokratisch legitimierten Nationalstaaten immer weniger Möglichkeiten zu haben, diese Entwicklungen politisch zu gestalten. In den vergangenen Jahren mehren sich daher die Stimmen, die wieder den Primat der nationalen Politik vor der Wirtschaft einfordern. Dabei kommt die Kritik nicht nur von linken und rechten globalisierungskritischen Bewegungen sondern auch aus den Medien und der Wissenschaft.
Nationale Demokratie und internationale Wirtschaft , Donnerstag, 24. Oktober, 19.30 Uhr, Volkshochschule Erding, Lethnerstr. 13, Eintritt frei.