Erdinger Feuerwehr:Technische Pioniere

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Vorstand Andreas Mayr, Kommandant Manfred Kordick und Oberbürgermeister Max Gotz bei der Eröffnung der Ausstellung zur Erdinger Feuerwehr. (Foto: Renate Schmidt)

Eine Ausstellung zum 150-jährigen Bestehen der Rettungsorganisation präsentiert Dokumente und Gerätschaften.

Von Sarah Weiss, Erding

Die Freiwillige Feuerwehr Erding feiert Jubiläum anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens. Den Auftakt der Feierlichkeiten macht eine Ausstellung im Frauenkircherl über die Entwicklung der Feuerwehr, im Mai folgt ein Festwochenende mit Frühlingsfest, Kabarett und dem Kreisfeuerwehrtag mit Tag der offenen Tür.

"Das Frauenkircherl ist der perfekte Ort für diese Ausstellung", sagte der erste Vorstand Andreas Mayr bei der Eröffnung am vergangenen Samstag. "Es war früher Gerätehaus der Feuerwehr und ist somit selbst ein Ausstellungsstück." Seit 1808 sei das Gebäude zur Unterbringung der Ausrüstung genutzt worden, etwas später dann, 1865, gründete sich die Freiwillige Feuerwehr, um den zuvor unkoordinierten Zusammenschluss von Aktiven zu bündeln. "Damals ist man mit den Fahrzeugen noch vorwärts ins Gerätehaus gefahren," sagte der erste Kommandant und Stadtbrandinspektor Manfred Kordick. Auf Grund der Säulen im Inneren des Kircherls hätte man sonst die Türen nicht mehr öffnen können.

In der Zwischenzeit habe sich viel getan. Kordick bezeichnete seine vormaligen Kollegen stolz als "Pioniere". Technisch sei man in Erding immer vorne mit dabei gewesen. "Wir haben 1956 das erste Wasser führende Löschfahrzeug des Landkreises angeschafft und hatten Anfang der Siebzigerjahre den ersten Rettungsspreizer Bayerns. Heute gehören diese Dinge zur Standardausrüstung einer jeden Feuerwehr."

Für Oberbürgermeister und Schirmherr Max Gotz ist die Erfolgsgeschichte trotzdem nicht zu Ende. In seiner Rede zur Ausstellungseröffnung definiert er eine weitere Etappe: Durch die Anschaffung des neuen Sondergerätelagers für Hochwasserschutzausrüstung habe die Feuerwehr eine neue Aufgabe hinzubekommen, die es von der Stadt zu begleiten gilt. "Die Ausstellung gibt gut wieder, wie sich die Feuerwehr im Laufe der Zeit immer wieder gewandelt hat. Sie musste gesellschaftliche und technische Herausforderungen annehmen." Er freue sich auf das Festjahr und lobte das Engagement aller Ehrenamtlichen. Er hoffe auf gute Botschafter für den Nachwuchs, damit die Zukunft von Feuerwehr, Rotem Kreuz und anderen Hilfsorganisationen gesichert ist. "Und wenn die Regierung endlich einsieht, dass man das Ehrenamt nicht durch noch mehr Bürokratie erschweren darf, bin ich schon zufrieden."

Zufrieden ist auch Rainer Mooshofer. Der 75-Jährige stellte die Ausstellung für das Frauenkircherl zusammen und war selbst Spender eines Ausstellungsobjektes: Beim Schrotthändler trieb der Rentner im vergangenen Jahr einen alten Schlauchwagen auf - Baujahr 1926. Mühevoll restaurierte der gebürtige Erdinger den Wagen und übergab ihn nun für die Ausstellung der Feuerwehr. Seit 1962 ist er Mitglied, mit 60 musste er dann auf Grund von gesetzlichen Regelungen den aktiven Dienst aufgeben. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Urkunden, Abzeichen, Uniformen und Ausrüstungsgegenständen zu sehen. Die Ausstellung im Frauenkircherl hat an folgenden Tagen geöffnet: 20./21. April, 15-18 Uhr, 22.April 15-20 Uhr und 23. April 10-18 Uhr.

© SZ vom 20.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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