Der Leiter des Staatlichen Schulamts Erding, Hans-Rudolf Suhre, legt am 18. Juli dieses Jahres sein Amt nieder - den Resturlaub eingerechnet, wird er die Behörde schon Mitte Juni verlassen. Der 63-Jährige geht laut eigener Aussage in Altersteilzeit. Suhre war 2009 als Nachfolger von Georg Mittermaier zum Schulamtsleiter ernannt worden. Ein Nachfolger steht offiziell noch nicht fest. Es gebe, sagte Suhre, natürlich die üblichen Spekulationen, an denen er sich aber nicht beteiligen wolle. Im Ruhestand will er sich nicht auf die faule Haut legen, sondern sich in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich engagieren.
Seine Amtszeit sieht Suhre zwiegespalten. Es habe die schönen Erlebnisse mit den vielen Kontakten unter den Lehrern gegeben, aber auch die "bitteren Momente". Vor allem die letzten Monate hätte sich Suhre gewiss anders vorstellen können. Wegen der Vorfälle in der Wartenberger Ganztagesintensivklasse ist gegen ihn bei der Regierung von Oberbayern eine Dienstaufsichtsbeschwerde anhängig. Suhre sagte am Donnerstag der SZ, er und der Schulleiter der Heimvolksschule hätten sich "aus unserer Sicht nichts vorzuwerfen". Als die Vorwürfe gegen den damaligen Arbeitstherapeuten laut wurden, hätten sie "auf jeden Fall rechtzeitig reagiert". Die Entscheidung über die Dienstaufsichtsbeschwerden soll laut Regierung von Oberbayern in absehbarer Zeit erfolgen. Mit den Vorwürfen gegen ihn habe sein Schritt nichts zu tun, die Inanspruchnahme von Alterszeit habe er schon als 60-Jähriger einleiten müssen, sagte Suhre.
Auf Strafrechtsebene hat der Rechtsanwalt der klagenden Mutter "rein vorsorglich und fristwahrend" Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens gegen den Arbeitstherapeuten und den Leiter der Heimvolksschule durch die Staatsanwaltschaft Landshut eingelegt. Da ihm die Akten noch nicht vorlägen, sei noch keine abschließende Entscheidung gefallen, ob bei der Generalstaatsanwaltschaft in München Rechtsmittel eingelegt werden.