Erding:Strategisch gute Lage

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Der Erdinger und die Altenerdinger Feuerwehr bekommen neue Häuser. Jetzt stehen die Standorte endgültig fest

Von Philipp Schmitt, Erding

Die Entscheidungen für zwei neue Feuerwehrhäuser an zwei neuen Standorten sind gefallen: Die Erdinger Feuerwehr bekommt einen Neubau auf dem Parkplatz am Erdinger Stadion an der Anton-Bruckner-Straße, die Altenerdinger einen zwischen den S-Bahngleisen und der Münchener Straße an der Abzweigung zur Wendelsteinstraße. Der Verwaltungs- und Finanzausschuss hat diese Standorte auf städtischen Grundstücken mit einem einstimmigen Votum besiegelt. Dass die neuen Feuerwehrhäuser dorthin kommen sollen, galt allerdings schon lange als zumindest sehr wahrscheinlich.

Der Entscheidung ging eine Standortanalyse voraus, im Ausschuss hat dann der Kreisbrandrat und CSU-Stadtrat Willi Vogl referiert. Der genaue Standort und der Flächenbedarf sind demnach durch Untersuchungen noch zu konkretisieren und im Ausschuss und Stadtrat zu beraten. "Das ist ein erster wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zu den neuen Feuerwehrgerätehäusern. Wir wollen damit die Situationen in Erding und Altenerding meistern", sagte OB Max Gotz (CSU). Vogl hatte zuvor die Ergebnisse der Vorarbeiten präsentiert. Für die Erdinger Feuerwehr standen der bisherige Standort an der Lebzelterstraße und der von Vogl favorisierte neue Standort am Stadion für einen Neubau zur Wahl. Das Rennen hat das Areal am Stadion gemacht, wo "möglichst schnell, ohne Zeit zu verlieren, in etwa sechs, sieben Jahren", wie Vogl der SZ sagte, das neue Feuerwehrgerätehaus gebaut werden soll. Der Verkehrsübungsplatz, der neben dem Parkplatz am Stadion liegt, soll verlegt werden. Das 1974 gebaute und 1987 erweiterte Feuerwehrgerätehaus an der Lebzelterstraße platze "schon seit 15 Jahren aus allen Nähten", sagte Vogl. Zudem befindet es sich neben einem dichten Wohngebiet, weswegen es vereinzelt Beschwerden wegen des Lärms gebe. Vogl sagte, er sei froh, wenn das neue Feuerwehrhaus "etwas aus der Innenstadt heraus kommt und trotzdem zentral gelegen ist". Der neue Standort sei gut "für die nächsten hundert Jahre".

In Altenerding soll der Neubau auf einem von der Stadt gekauften unbebauten Areal zwischen den S-Bahngleisen und der Münchener Straße in der Nähe von Erdgas Südbayern erfolgen - nicht allzu weit vom 1974 gebauten und im Jahr 2000 ausgebauten jetzigen Gerätehaus an der Holunderstraße entfernt. Auch dieser Standort ist Vogl zufolge gut geeignet. Der Altenerdinger Kommandant und CSU-Stadtrat Stephan Stanglmaier sagte, dass die Feuerwehr "mit dem gut erreichbaren Standort hochzufrieden" und ins Planungsprozedere gut eingebunden sei. Gotz fügte an, dass es in den vergangenen Jahren Debatten zu den Standorten gegeben habe. Die Stadt habe erhebliche Anstrengungen unternommen, um "Schlüsselgrundstücke in Erding und Altenerding" zu kaufen und für die Neubau-Projekte bereitzustellen.

Die Stadt werde ihre Pflichtaufgabe erfüllen und in moderne Gerätehäuser und in die Ausrüstung für die drei Feuerwehren investieren. Er würde sich aber mehr Fördergelder wünschen. Der Flächenbedarf für die zwei neuen Häuser soll nun in der Grobplanung von Fachplanern und Stadtbaumeister ermittelt werden, dabei ist zu berücksichtigen, dass im neuen Haus der Erdinger Feuerwehr der Landkreis unter anderem sein Feuerwehr-Servicezentrum unterbringen möchte. Einen Beschluss dazu gibt es bereits. "Von dem Parkplatz wird nicht mehr viel übrig bleiben, sagte Vogl. Es werde ein großes Feuerwehrgerätehaus für Erding werden.

Mit den beiden Standorten könne in Erding und Altenerding die Hilfsfrist - die Feuerwehr sollte innerhalb von zehn Minuten am Einsatzort sein - gewahrt werden. Am Stadion und in Altenerding sei eine schnelle Abfahrt in alle Richtungen möglich. Mehr als sechzig Prozent der aktiven Erdinger Feuerwehrleute wohnen in der Nähe des Stadions in einem Radius von 2000 Metern, wie es hieß. Den Standort sieht Vogl auch wegen der Nähe zum Volksfestplatz bei Großveranstaltungen wie Herbstfest und Sinnflut wegen Synergieeffekten positiv. Die Feuerwehr wäre bei Notfällen direkt vor Ort.

"Wir müssen jetzt die Chancen nutzen", sagte Vogl. Die Innenstadt sei fast komplett bebaut, zentrale Grundstücke seien Mangelware. Gotz fügte an, dass die Stadt für gute Rahmenbedingungen sorgen wolle, damit die Feuerwehren Nachwuchs gewinnen könne. Er verliere auch die Feuerwehr Langengeisling nicht aus den Augen, sagte Gotz.

© SZ vom 28.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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