Erding:Stadt braucht noch eine Kita

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Im Rathaus hat man gerechnet und kam zu dem Ergebnis, dass ein neues Haus erforderlich ist. Über den Standort ist noch nicht entschieden, von OB Max Gotz (CSU) kam aber schon ein Vorschlag

Von Philipp Schmitt, Erding

Die Stadt Erding bekommt eine weitere Kindertageseinrichtung: Der Verwaltungs- und Finanzausschuss hat den prognostizierten Bedarf und die von Bartholomäus Aiglstorfer vom städtischen Kulturamt vorgestellte Bestandserhebung zur Kenntnis genommen und einstimmig dem Neubau einer weiteren Betreuungseinrichtung mit drei Krippengruppen und vier Kindergartengruppen zugestimmt. Die Planung und der Bau sind OB Max Gotz (CSU) zufolge für die Jahre 2020 und 2021 vorgesehen.

Über den Standort wird der Stadtrat separat entscheiden, Gotz hat im Ausschuss dafür ein städtisches Grundstück im Baugebiet am Poststadl an der Taufkirchener Kreuzung konkret ins Spiel gebracht, das geeignet sei und das er dem Stadtrat vorschlagen werde: "Der Beschluss ist eine sehr weitreichende Entscheidung und der Startschuss für die neue Kindertageseinrichtung, an der wir nicht herum kommen", sagte Gotz. Die Standortdebatte werde "zu gegebener Zeit erfolgen".

Aiglstorfer teilte mit, dass es im Stadtgebiet 19 Kindertageseinrichtungen diverser Träger gibt, darunter der städtische Kindergarten. Kinderkrippen und Kindergärten seien weitgehend ausgelastet, Hortplätze seien aber noch zu haben. Aber Personalmangel bereite Probleme. Unsicherheiten bei der Planung gibt es zudem wegen des Einschulungskorridors und der Integrationsplätzen. Es können derzeit "nicht alle Anfragen der Eltern auf einen Platz bedient werden".

Im Kulturamt wird der künftige Bedarf entsprechend der Geburtenzahlen geplant. Der Bedarf werde sich auch weiter erhöhen, denn Baugebiete sind in Planung. Mit weiteren 1800 Bürgern rechnet man im Rathaus, wenn das Baugebiet am Poststadl und das südlich des Thermengartens fertig sein wird. Laut den Berechnungen des Rathauses ergibt sich für die Gruppe der bis zu dreijährigen Kinder in der Kinderkrippe der Bedarf von drei zusätzlichen Gruppen für 36 Kinder. Ermittelt wurde ein Bedarf von 32 Plätzen, der auf 36 aufgestockt wurde.

Bei den drei- bis sechsjährigen Kindern seien vier zusätzliche Kindergartengruppen für 80 Kinder erforderlich. Auch hier wurde der Bedarf von 72 um etwa zehn Prozent auf 80 aufgestockt. Zwar gibt es auch bei den Hortgruppen für den sechs bis zehnjährigen Nachwuchs einen ermittelten Bedarf von 27 Plätzen (der auf 30 aufgerundet wurde), doch sind dafür in den bestehenden fünf Hortgruppen in Klettham und Altenerding noch Kapazitäten frei.

Die Grünen-Stadträtin Helga Stieglmeier wollte wissen, ob für eine mögliche Ganztagsbetreuung von Grundschülern vorgesorgt sei, falls "wir da reagieren müssen", und ob die Stadt beklagt werden könnte. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung sei ein Rechtsanspruch darauf verankert. Gotz räumte ein, dass es Unwägbarkeiten gibt. Die Stadt gehe zwar "auf Nummer sicher" und plane vorsorglich mehr Plätze als ermittelt, einige Unsicherheitsfaktoren blieben aber auch im Hinblick auf den Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung bis 2025. Es gebe keine konkreten Aussagen zu den dafür vorgesehenen Betreuungsformen. Tendenziell steige aber die Nachfrage von Eltern nach kostenfreien Ganztagsangeboten an Grundschulen: "Wir tun unser Möglichstes", sagte Gotz. Wenn die Konversionsflächen am Fliegerhorst bebaut werden und weitere Baugebiete entstehen, müsse die Stadt den Bedarf ohnehin neu planen.

Jakob Mittermeier (CSU) fügte an, dass die Stadt trotz des geplanten Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung das Angebot "nicht beliebig nach oben ausdehnen" könne. Dem Vorschlag für Planung und Bau einer neuen Kindertageseinrichtung wurde einstimmig zugestimmt.

© SZ vom 26.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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