Erding:Sichtbare Botschaft

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Die Stadtwerke Erding sollen ein neues Gebäude mit energieeffizienter Bautechnik bekommen. Dreifachverglaste Fenster isolieren bestens

Patricia Webersberger

Eine Lücke zwischen den anderen Gebäuden entsteht, wenn das alte Stadtwerk Am Gries 21 im kommenden Jahr abgerissen wird. Das bedeutet, dass es keine Sanierung, sondern einen Neubau geben wird - Vorgaben müssen aber trotzdem beachtet werden. Acht Architekturbüros haben sich unter diesen Voraussetzungen in einem Gutachterwettbewerb mit dem Vorhaben beschäftigt. Am Mittwoch hat Bürgermeister Max Gotz das Ergebnis präsentiert. Die Lösung der Münchner Architekten Alexander Pfletscher und Professor Claus Steffan sei "funktionell, energetisch und städtebaulich top", sagte Stadtbaumeister Sebastian Henrich.

Der Siegerentwurf für den Neubau der Stadtwerke Erding aus dem Hause des Büros PSA aus München (Foto: Bauersachs)

Ein Neubau der Stadtwerke ist effizienter und kostengünstiger, als eine Sanierung, so lauteten die Ergebnisse des Aufsichtsrates. Auch ergeben sich dadurch ganz neue Möglichkeiten. Das Architekturbüro PSA hat folgerichtig ein neues Energiekonzept für den Bau vorgesehen. Stadtwerke beschäftigen sich mit Fragen rund um nachhaltige Energienutzung, da kann das Gebäude selbst ein Exempel in der Energiefrage statuieren.

Ein sogenanntes Passivhaus soll deshalb errichtet werden, das durch eine isolierende Gebäudehülle nur geringe Wärmeverluste habe, wie Steffan erklärte. Die warme Abluft könne durch eine Komfortlüftung mit Kreuzwärmetausch zu kühle Zuluft erwärmen. Dadurch müsse die Wärme nicht künstlich erzeugt werden. "Es kann sogar mehr Energie gewonnen werden, als verbraucht wird", sagte Pfletscher. Dies soll durch Fotovoltaikanlagen am Dach und potenziell auch an den Fassaden erreicht werden.

Die Energiefrage stellt durch die vielen Fenster eine Herausforderung dar. Doch diese sollen dreifach verglast sein und somit isolierend wirken. "Das Erdgeschoss, das bis auf die Tragepfeiler fast komplett aus Glas besteht, schwebt", wie mehrere Seiten betonten. Das komme auch einer neuen Botschaft zugute, so Bürgermeister Gotz. Energiefragen würden immer wichtiger. Die Stadtwerke vertreten diese Thematik gegenüber den Bürgern, da ist es notwendig, dass sich das Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich präsentiert.

Ein Stahlbetonskelett biete stabile Streben, die das viele Glas auch in den oberen beiden Stockwerken tragen können. Wie der künftige Neubau haben auch die ihn umgebenden Häuser drei Etagen. Die städtebaulichen Gegebenheiten sollten beachtet werden, wie Pfletscher betonte. Außerdem sei genug Platz, um in der Raumnutzung flexibel zu bleiben und wenn nötig auch Räume zu vermieten. Insgesamt ist das Gebäude damit sehr kompakt und lässt Platz für verhältnismäßig viele Parkplätze. "Das Vordach reicht bis zum Parkplatz. Ein echter Komfort. Auch der Hauptzugang ist sehr attraktiv. Ein Lichthof, der sich durch alle drei Stockwerke zieht, spendet Tageslicht und Frischluft und heißt die Besucher willkommen", sagte Pfletscher.

Der Bau des neuen Gebäudes soll im Spätsommer 2013 begonnen und Ende 2014 fertig sein. Die Kosten sollen erst im Herbst dieses Jahres verhandelt werden.

© SZ vom 02.08.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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